Insolvente Ueberreuter Print & Packaging bekommt zwei Chance

Eien ganz besondere Insolvenz
Die Gläubiger haben den Sanierungsplan des Druckerei-Unternehmens angenommen. 50 Jobs werden erhalten.

Aus der Druckerei-Branche gibt es eine gute Nachricht. Die angeschlagene Ueberreuter Print & Packaging GmbH bekommt von ihren 266 Gläubigern eine zweite Chance. Das wurde am Mittwoch in der gerichtlichen Tagsatzung beschlossen. Im Gegenzug muss die Offset-, Verpackungs- und Digital-Druckerei die Gesamt-Quote in Höhe von 20 Prozent als Barquote ausschütten. Das heißt: Die Gläubiger erhalten eine einmalige Zahlung.

Laut Peter Stromberger vom Gläubigerschutzverband KSV1870 wurden rund 5,3 Millionen Euro an Forderungen anerkannt. Somit sind für die Quote rund 1,06 Millionen Euro aufzubringen. Die Verfahrenskosten sind dabei noch nicht eingerechnet.

50 Mitarbeiter

„Damit ist nach nur drei Monaten der wichtigste Schritt für einen raschen und positiven Abschluss des im März eröffneten Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gesetzt. Die Grundlage dafür ist neben der Einigung mit den Gläubigern die Schließung nicht rentabler Teilbereiche sowie die Zusammenlegung des Unternehmens an einem Standort“, heißt es in einer Aussendung. „Die Bereiche Offset-, Verpackungs- und Digitaldruck werden nun mit 50 Mitarbeitern in Korneuburg weitergeführt. Das Ziel der Sanierung, nämlich die Erhaltung des Betriebs und die Chance auf einen nachhaltigen Neustart im Sinne der Zukunftssicherung, ist damit erreicht.“

Treue Kunden

„Großer Dank gilt hier in gleicher Weise unseren Kunden, die uns treu geblieben sind, und unseren Mitarbeitern, die mit ihrem Engagement einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt des Betriebes geleistet haben“, erklären die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Matthäus und Maximilian Salzer, „Auf dieser Basis wollen wir bestehende und neue Kunden mit der gewohnten Zuverlässigkeit und dem hohen Qualitätsanspruch überzeugen.“ Laut gerichtlichem Anmeldeverzeichnis haben insgesamt 266 Gläubiger und davon 85 Dienstnehmer Forderungen zum Insolvenzverfahren angemeldet.

Der Hintergrund

Die Ursprünge der Druckerei reichenlaut Unternehemensangaben bis ins Jahr 1548 zurück, seit 1856 ist das Unternehmen im Besitz der Familie Salzer. Die Druckerei Ueberreuter zählt zu den größten Bogenoffsetbetrieben in Österreich. Am Standort Korneuburg werden u.a. Kundenmagazine, Periodika, Produktkataloge, Sicherheitsdrucke, Werbedrucksorten, sowie Etiketten, Faltschachteln und Zuschnitte produziert. Darüber hinaus ist man auf Veredelungstechniken, wie UV-Lackierung, Spot-Lackierung, Heißfolienprägung und vielfältige, kombinierbare Möglichkeiten in der Weiterverarbeitung des Druckprodukts spezialisiert.

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