Initiative: Bessere Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer

Österreich und acht weitere Staaten wollen die Kontrollen verschärfen, Lohn- und Sozialdumping bei Lkw-Lenkern soll verhindert werden.

Vier von fünf Lkw-Fahrern kochen täglich im Lkw, 70 Prozent von ihnen waren seit über zwölf Wochen nicht zuhause, kritisierte kürzlich die Verkehrsgewerkschaft vida auf Basis einer Befragung von 1.000 Transitfahrern aus Südosteuropa. Nun soll ein europäischer Schulterschluss für eine Verbesserung sorgen.

Österreich hat gemeinsam mit acht weiteren europäischen Staaten ein Bündnis für faire Arbeitsbedingungen auf Europas Straßen gegründet. Gestern wurde dafür in Paris ein Memorandum unterzeichnet. Ziel ist es, die Kontrollen zu verschärfen und besser abzustimmen, um Verstöße gegen die Sozial- und Sicherheitsvorschriften zu verhindern. Neben Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, Deutschland und Schweden hat sich auch das Nicht-EU-Land Norwegen dem Bündnis angeschlossen.

"Wir müssen dem Lohn- und Sozialdumping bei Lkw-Lenkerinnen und Lenkern einen Riegel vorschieben", fordert Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ). Und vida-Experte Karl Delfs ergänzt: "Mit dem neuen Abkommen können wir dem Abwärtstrend bei Sozialem und Entlohnung im Transportwesen endlich effektiv entgegenwirken."

Zufrieden sind auch die österreichischen Frächter, wenn auch mit einem anderen Schwerpunkt: Sie erhoffen sich dadurch eine Eindämmung der illegalen Gewerbeausübung durch Billigkonkurrenz.

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