ING Diba: Rekordgewinn 2016 und heuer will man weiter wachsen

ING Diba: Rekordgewinn 2016 und heuer will man weiter wachsen
In Österreich hat die ING Diba mittlerweile 527.000 Kunden. Am Gratiskonto will man festhalten.

Die Direktbank ING Diba strebt nach dem zweiten Rekordjahr in Folge auch 2017 kräftiges Wachstum an. "Wir sehen noch großes Potenzial sowohl im Privatkundengeschäft als auch im Unternehmenskundengeschäft", sagte Vorstandschef Roland Boekhout am Freitag in Frankfurt. "Wir sind zuversichtlich, dass wir auch im nächsten Jahr ein sehr erfreuliches Ergebnis zeigen können."

Die ING Diba ist eine Tochter der niederländische Bank ING-Gruppe und ist als Direktbank vor allem in Deutschland, aber auch in Österreich aktiv.

Drittgrößte Bank Deutschlands

Obwohl die Direktbank nicht mehr so offensiv um neue Spargelder warb, kletterte die Kundenzahl weiter - wie schon im Vorjahr um netto 250.000. Ende 2016 zählte die 100-Prozent-Tochter der niederländischen Großbank ING somit 8,8 Mio. Privatkunden in Deutschland und Österreich. "Wir waren einst die kleine Direktbank. Heute ist die ING-Diba die drittgrößte Bank Deutschlands", bilanzierte Boekhout.

In Österreich hatte die ING-DiBa Austria Ende 2016 rund 527.000 Kunden (2015: 525.000).

2016 konnte der deutsche Direktbankkonzern das Rekordergebnis aus dem Jubiläumsjahr 2015 trotz des Zinstiefs noch steigern: Das Ergebnis vor Steuern kletterte auf gut 1,2 (Vorjahr: 1,1) Mrd. Euro, der Überschuss auf 859 (755) Mio. Euro. "Bei der ING-Diba stehen weiterhin alle Zeichen auf Wachstum", sagte Finanzvorstand Remco Nieland. "Wir werden auch 2017 alles tun, um noch besser zu werden."

Das Kreditvolumen an Unternehmen sei im vergangenen Jahr um zwei Drittel auf 25,9 Milliarden Euro gestiegen. Das trieb den Zinsüberschuss gegen den Branchentrend um 9 Prozent nach oben. Die ING-DiBa sei inzwischen für 110 internationale Unternehmen die Kernbank. Sie baut seit 2011 das Kreditgeschäft mit Unternehmenskunden aus, um sich die Zinsen auf die Einlagen ihrer 8,8 Millionen Privatkunden leisten zu können.

Für das laufende Jahr strebt der Vorstand auf diesem Feld mindestens 10 Prozent Wachstum an. Die Bank will dabei zunehmend auch in Deutschland in die Offensive gehen.

Trotz der Niedrigzinsphase konnte die ING-DiBa bei dem Geschäft mit Sparanlagen weiter wachsen. Wie bereits im Vorjahr stieg auch 2016 das Bestandsvolumen um 6 Prozent auf mehr als 123 Mrd. Euro (2015: 116 Mrd. Euro).

Die ING-Diba profitierte auch davon, dass die Konkurrenz in Deutschland Gebühren erhöhte - etwa für das Girokonto. Bei der Direktbank, die dieses Produkt kostenlos anbietet, erhöhte sich die Zahl der Girokonten binnen Jahresfrist um ein Viertel auf gut 1,7 Millionen. "Damit sind wir ein gutes Stück vorangekommen auf dem Weg, für immer mehr Kunden zur Hausbank zu werden", sagte Nieland. "Und ich bin optimistisch, dass das auch in diesem Jahr so weitergehen wird. Denn in einem Markt, in dem immer mehr Wettbewerber Gebühren erhöhen oder Kontogebühren einführen, wird unser Angebot immer attraktiver."

Weiter Gratiskonto

Auch in Österreich wolle man am Gratiskonto festhalten, wurde am Freitag von der Österreich-Niederlassung erklärt. Bei einem im Frühjahr für Bestandskunden sowie im Sommer 2016 für Neukunden eingeführten Girokonto gebe es eine kostenlose Variante. Null Euro koste es bei regelmäßigem Gehalts- bzw. Pensionseingang. 4,20 Euro ohne regelmäßige Eingänge.

Das Geschäftsvolumen in Österreich wurde heute auf 8,5 Mrd. Euro (2015: 7,9 Mrd. Euro) beziffert. Die Mitarbeiterzahl stieg von 180 auf 220. Bei den Konsumentenkrediten wurde für Österreich ein "zweistelliger" Anstieg gemeldet, im Fondsgeschäft ein Plus von 16 Prozent.In der ING-DiBa sind an den Standorten Frankfurt (Hauptstandort), Hannover, Nürnberg und Wien rund 4.000 Mitarbeiter beschäftigt.

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