Inflation stieg im Juli auf 2,0 Prozent

Inflation stieg im Juli auf 2,0 Prozent
Insbesondere in den Bereichen Freizeit und Kultur waren Preisanstiege zu beobachten. Pauschalreisen sind um 5,1 Prozent teurer als vor einem Jahr, Mieten um 4,2 Prozent.

Die Inflationsrate ist im Juli auf 2,0 Prozent gestiegen, nach 1,9 Prozent im Juni, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit. Hauptverantwortlich für diesen leichten Anstieg sei ein deutlich verstärkter Preisauftrieb bei Ausgaben für Freizeit und Kultur. So waren etwa Pauschalreisen im Juli um 5,1 Prozent teurer als vor einem Jahr, nach 3,6 Prozent im Juni.

Inflation stieg im Juli auf 2,0 Prozent
Entwicklung der Inflation seit Vergleichsmonat 2016 gesamt im Vergleich zum Mikrowarenkorb - Kurvengrafik GRAFIK 0823-17, 88 x 58 mm

Ausgaben für Restaurants und Hotels beeinflussten die Inflation im Juli am zweitstärksten. "Restaurants und Hotels" verteuerten sich durchschnittlich um 2,7 Prozent, was fast ausschließlich auf teurere Bewirtungsdienstleistungen mit einem Anstieg um 3,1 Prozent zurückgeführt wird. Wohnungsmieten stiegen um 4,2 Prozent, Nahrungsmittel um 2,1 Prozent. Haushaltsenergie verbilligte sich hingegen insgesamt um 1,8 Prozent.

Gegenüber dem Vormonat Juni ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent zurück. Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juli bei 102,46, die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,0 Prozent und war auch gleich hoch wie jene des Verbraucherpreisindex.

Butter und Gouda an der Spitze

Der Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel und auch Tageszeitungen sowie den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, war im Jahresabstand um 3,9 Prozent teurer.

Damit war der Preisanstieg fast doppelt so hoch wie jener des Verbraucherpreisindex (VPI), der im Juli um 2,0 Prozent höher war als im Jahr davor. Die stärkste Preissteigerung im Mikrowarenkorb wies laut Statistik Austria Butter mit plus 32,2 Prozent auf, gefolgt von Gouda (+9,4 Prozent) und Äpfeln (+7,5 Prozent).

Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 2,5 Prozent (Juni +2,1 Prozent), teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit.

Mieten stiegen, Energie wurde günstiger

Die Kosten für "Wohnung, Wasser, Energie" erhöhten sich durchschnittlich um 1,4 Prozent. Wohnungsmieten stiegen um 4,2 Prozent. Haushaltsenergie verbilligte sich hingegen insgesamt um 1,8 Prozent. Ausschlaggebend dafür diesen Rückgang waren die um 5,5 Prozent niedrigeren Strompreise. Gas verbilligte sich um 1,3 Prozent. Teurer waren unter anderem Heizöl (+3,0 Prozent) und Fernwärme (+2,4 Prozent).

"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" verzeichneten einen durchschnittlichen Preisschub von 2,2 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,1 Prozent. Höher waren die Preise unter anderem für Milch, Käse und Eier (+3,5 Prozent), Öle und Fette (+13,8 Prozent), Brot und Getreideerzeugnisse (+1,5 Prozent) und Fleisch (+1,1 Prozent). Obst war um 2,9 Prozent billiger. Alkoholfreie Getränke kosteten um 3,4 Prozent mehr, dabei verteuerte sich Kaffee um 7,1 Prozent.

Flugtickets teurer

Die Ausgaben für Verkehr stiegen vor allem wegen der teureren Flugtickets durchschnittlich um 1,6 Prozent. Sprit kostete um 1,0 Prozent mehr.

Gegenüber dem Vormonat Juni ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,3 Prozent zurück. Hauptpreisdämpfer waren wegen des Sommerschlussverkaufs "Bekleidung und Schuhe" mit einem Rückgang um durchschnittlich um 13,7 Prozent. Hauptpreistreiber war auch im Monatsabstand die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (+2,4 Prozent), vor allem wegen saisonbedingt teurerer Pauschalreisen (+10,8 Prozent).

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