Inflation klettert auf 2,2 Prozent

Inflation klettert auf 2,2 Prozent
Mit einem Plus von über acht Prozent sind Treibstoffe die Hauptpreistreiber im August. Auch Nahrungsmittel wurden merklich teurer.

Die Teuerung hat sich in Österreich nach leichtem Rückgang im Juli im August wieder beschleunigt: Die Inflationsrate erhöhte sich im Jahresabstand von 2,1 auf 2,2 Prozent, gab die Statistik Austria am Freitag bekannt. Die für den Eurozonen-Vergleich errechnete Harmonisierte Rate (HVPI) kletterte sogar von 2,1 auf 2,3 Prozent. Stärker verteuert haben sich im August auch die typischen Ausgaben der Pensionistenhaushalte (PIPH), die diesmal um 2,4 Prozent mehr kosteten, nach 2,3 Prozent im Juli.

Ausschlaggebend für den Anstieg waren deutliche Preisschübe bei Treibstoffen im Ausmaß von 8,1 Prozent. Als Ausgabengruppe die stärkste Aufwärtsdynamik wies laut Statistik Austria erneut der Bereich "Wohnung, Wasser und Energie" mit 3,2 Prozent auf, der damit als Hauptpreistreiber den VPI isoliert betrachtet um 0,59 Prozentpunkte nach oben zog. Doch verteuerten sich auch Nahrungsmittel mit plus 3,7 Prozent merklich.

Wocheneinkauf 4,1% teurer

Der typische Wocheneinkauf - der "Miniwarenkorb", der auch Treibstoffe enthält - verteuerte sich in Österreich im August im Jahresabstand wieder stärker, nämlich um 4,1 Prozent, nach +2,8 Prozent im Juli. Der "Mikrowarenkorb", der den täglichen Einkauf widerspiegelt und vor allem Nahrungsmittel enthält, kostete im August 3,1 Prozent mehr als ein Jahr davor, im Juli waren es 2,8 Prozent Plus gewesen, wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte.

Dass im August die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" mit 3,2 Prozent Anstieg der Hauptpreistreiber im Jahresabstand war, ist überwiegend auf Preisanstiege bei Haushaltsenergie zurückzuführen: Diese verteuerte sich durchschnittlich um 4,5 Prozent, wobei Heizöl mit +12,3 Prozent besonders hervorstach; Gas kam um 3,2 Prozent teurer, Strom kostete um 1,8 Prozent mehr.

Gegenüber den vorläufigen Juli-Daten wurde die Jahres-Veränderungsrate der Strompreise für den Vormonat aufgrund von Umstellungen in der Zusammensetzung der Stromtarife von 3,5 Prozent auf nunmehr endgültig 1,8 Prozent korrigiert. Diese Korrektur hat laut Statistik Austria aber keine Auswirkung auf den Gesamtindex für Juli.

Wohnungsmieten waren im August um 4,1 Prozent kostspieliger, die Instandhaltung von Wohnungen kam um 2,1 Prozent teurer. In der Ausgabengruppe "Verkehr" (+3,1 Prozent Anstieg bzw. +0,44 Prozentpunkte VPI-Einfluss) schlugen die um 8,1 Prozent höheren Spritpreise durch. Die Preise für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen um 3,5 Prozent, jene für Flugtickets um 6,4 Prozent. Neue Pkw verbilligten sich dagegen um 2,1 Prozent.

Für die kräftigen Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (im Schnitt +3,7 Prozent und damit +0,42 Prozentpunkte VPI-Einfluss) war vor allem der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (ebenfalls +3,7 Prozent) verantwortlich; dabei verteuerte sich Gemüse binnen Jahresfrist um 11,0 Prozent, Fleisch/Fleischwaren um 4,8 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 4,2 Prozent und Molkereiprodukte und Eier um 2,4 Prozent; Obst kam dagegen um 3,2 Prozent billiger. Alkoholfreie Getränkte verteuerten sich im Schnitt um 3,3 Prozent, darunter Kaffee um 6,2 Prozent.

Moderat stiegen die Preise bei "Restaurants und Hotels" (+1,6 Prozent); dabei verteuerten sich Bewirtungen um 3,4 Prozent, aber Beherbergungen kosteten um 5,0 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Der Bereich "Bekleidung und Schuhe" insgesamt erwies sich mit -0,4 Prozent nahezu preisstabil; Bekleidungsartikel verbilligten sich zum Vorjahr um 2,7 Prozent, Schuhe verteuerten sich jedoch um 5,6 Prozent.

Leicht indexdämpfend im Jahresabstand wirkte "Freizeit und Kultur" (-0,4 Prozent), bedingt primär durch billigere Pauschalreisen (-4,8 Prozent).

Gegenüber dem Vormonat Juli war im August der "Verkehr" mit durchschnittlich +1,3 Prozent der Hauptpreistreiber, ausgelöst durch den um 4,4 Prozent teureren Sprit. Insgesamt zog der heimische VPI im Monatsabstand um 0,3 Prozent an, ebenso der Pensionistenpreisindex PIPH; der harmonisierte Index HVPI Österreichs stieg dagegen um 0,4 Prozent an.

Wichtigster Preisdämpfer im VPI war im Monatsabstand "Freizeit und Kultur" mit -0,7 Prozent als Folge saisonbedingter Preisreduktionen bei Pauschalreisen (-1,9 Prozent).

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