Inflation im Mai geringer als erwaret

Nicht-Opec-Länder fördern mehr Öl.
Schwächerer Preisansteig bei Treibstoffen.

Der schwächere Preisanstieg bei Treibstoffen hat die Inflationsrate in Österreich im Mai von 2,1 auf 1,9 Prozent zurückgehen lassen. Sprit war im Jahresabstand lediglich fünf Prozent teurer, nach noch fast elf Prozent im April. Der Druck auf den Ölmarkt dürfte der Internationalen Energieagentur zufolge auch im nächsten Jahr anhalten.

Mehr Angebot

Das Angebot an Öl wird 2018 wahrscheinlich schneller wachsen als der Bedarf, obwohl der Verbrauch dann wohl erstmals über 100 Millionen Barrel pro Tag steigen wird. Auch die bis März verlängerte Förderkürzung der OPEC und anderer führender Ölstaaten ändert daran nichts. Denn die Produktion der Länder außerhalb des OPEC-Kartells wird sich im nächsten Jahr wohl verdoppeln. Es wird erwartet, dass die Produktion das Wachstum der weltweiten Nachfrage leicht übertrifft.

Preistreiber

Hauptpreistreiber waren laut Statistik Austria im Mai die Bewirtungsdienstleistungen, gefolgt von Nahrungsmitteln und Mieten.Diverse Bewirtungsdienstleistungen bzw. Restaurants und Hotels kamen im Mai um fast drei Prozent teurer als ein Jahr davor. Für „Wohnen, Wasser und Energie“ musste eineinhalb Prozent mehr bezahlt werden, dabei erhöhten sich die Wohnungsmieten um beinahe vier Prozent. Massive Preissteigerungen gabe es vor allem in den Ballungszentren. Wohnimmobilien haben sich 2016 im österreichweiten Schnitt leicht verteuert. Einfamilienhäuser kosteten mit 1.795,12 Euro pro Quadratmeter um 1,1 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Preise für gebrauchte Wohnungen stiegen mit 1,4 Prozent (1.575,05 Euro/m2) wesentlich stärker als für neue (plus 0,8 Prozent auf 2.447,50 Euro/m2), zeigt der Immobilienpreisspiegel 2017 der Wirtschaftskammer.

Nahrungsmittel

Bei Nahrungsmitteln betrug der Preisschub etwas mehr als zwei Prozent. In Österreich sind Lebensmittel um 23 Prozent teurer als im EU-Durchschnitt, Alkohol ist dagegen um 9 Prozent billiger. Dies geht aus Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat hervor. Insgesamt erreicht Österreich ein Preisniveau von 107 Prozent des EU-Durchschnitts. Die Preise für Nahrungsmittel sind in der EU in Dänemark am höchsten und in Polen und Rumänien am niedrigsten. Die Preisniveaus reichten von 62 Prozent in Polen und Rumänien bis fast 150 Prozent des Durchschnitts in Dänemark, gefolgt von Schweden (126 Prozent), Österreich (123 Prozent).

Verbraucherpreisindex

Bei dem für europäische Vergleichszwecke errechneten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) machte der Anstieg im Jahresabstand im Mai 2,1 Prozent aus, nach noch 2,3 Prozent im April. Im Monatsabstand lag der HVPI im Mai um 0,1 Prozent tiefer, während der heimische VPI gegenüber dem Vormonat April um 0,1 Prozent zulegte.

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