In Österreich gibt es mehr Bankomatkarten als Einwohner

Rund 505 Millionen mal wurde die Bankomatkarte 2016 verwendet.
2016 brachte in Österreich neue Rekordzahlen bei Kartenanzahl und Transaktionen.

Bargeldloses Bezahlen und Geldabheben mittels Bankomatkarten war auch 2016 sehr beliebt. Die Zahl der von den österreichischen Banken ausgegebenen Bankomatkarten stieg im Vorjahr um 4 Prozent auf 9,5 Millionen, die Zahl der damit im In- und Ausland abgewickelten Transaktionen legte um 8,9 Prozent auf 645 Millionen zu. In Summe wurden damit knapp 40 Mrd. Euro bewegt. 2015 waren es 38,2 Mrd. Euro.

Für 2017 rechnet die PSA Payment Services Austria, die im Auftrag der österreichischen Banken alle im Umlauf befindliche Bankomatkarten und das Bankomatsystem in Österreich betreut, mit einem weiteren Plus von 8 Prozent bei Transaktionen und Umsatz, geht aus einer Presseaussendung der PSA am Montag hervor.

In Österreich gibt es mehr Bankomatkarten als Einwohner
Ausgegebene Bankomat-Karten 2013 bis 2016 - Säulengrafik, Zahlungen und Abhebungen mit Bankomatkarten - Tortengrafik GRAFIK 0026-17, 88 x 60 mm
Rund 505 Millionen mal wurde die Bankomatkarte im Vorjahr zum Einkaufen bzw. Bezahlen von Waren und Dienstleistungen verwendet. Das ist gegenüber 2015 ein Anstieg um 11,3 Prozent.

Kontaktloses Zahlen wird viel öfter genutzt

Die Verwendung der NFC-Funktion zum kontaktlosen Bezahlen verdreifachte sich beinahe und erhöhte sich auf 92 Millionen Transaktionen mit einem Volumen von 2,3 Mrd. Euro. 2015 waren es erst 34,4 Millionen Transaktionen. Mittels NFC-Funktion können Beträge bis zu 25 Euro ohne PIN-Eingabe an den Kartenlesegeräten bezahlt werden. Beliebt ist diese Zahlungsweise vor allem im Lebensmittelhandel, in Drogeriemärkten, Tankstellen und Apotheken.

Geld abgehoben an Bankomaten im In- und Ausland wurde im Vorjahr 140 Millionen mal. Das war etwa gleich oft wie 2015. Nicht mitgerechnet sind hier die Bargeldbezüge von Bankkunden am bankeigenen Geldausgabegerät.

Die Einführung der kontaktlosen NFC-Funktion sei die richtige Entscheidung gewesen, betonte die PSA heute. Von den 9,5 Millionen Bankomatkarten funktionierten 87 Prozent bereits kontaktlos. Inzwischen könnten die Österreicher ihre Bankomatkarte auf Wunsch auch auf Geräten wie dem Smartphone, Armband oder als Sticker nützen.

"Omnipayment"

Die wichtigsten Zukunftstrends sieht die PSA in der fortschreitenden Digitalisierung im Handel und bei den Banken. Die logische Ergänzung zu "Omnichannel-Shopping" laute deshalb "Omnipayment", also die Möglichkeit, unterschiedliche Zahlungsmedien auf unterschiedlichen Kanälen (Online, Mobile) und bei unterschiedlichen Akzeptanzmedien (etwa Zahlungsterminals) zu verwenden.

Banken und Handel werden in Zukunft näher zusammenarbeiten, die Erweiterung der "Geldbörse" in Richtung Kundenbindungsthemen und "Person2Person"-Zahlungen seien da die nächsten Schritte. "Vor allem neue Technologien wie kontaktloses und mobiles Bezahlen treiben das Bezahlen mit Karte weiter stark voran", so die PSA.

Weniger Bankomat-Geräte

Die Zahl der Geldausgabeautomaten war 2016 leicht rückläufig. An das von der PSA betreute österreichische Bankomatsystem waren per Jahresende 2016 rund 7.500 Geldausgabegeräte angeschlossen, Ende 2015 waren es noch 7.582. Die PSA entwickelt auch neue Features an den Bankomaten und implementiert die Bankomatkarten-App am Smartphone. Die PSA steht im Eigentum der österreichischen Banken.

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