In der Industrie herrscht "echte Stagnation"

Forderung der Wirtschaftskammer an die Politik: Lohnnebenkosten senken.

Mit „schwachen Vorzeichen“ ist die Industrie ins heurige Jahr gestartet. Das sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftskammer-Bundessparte Industrie, Manfred Engelmann, am Freitag vor Journalisten. Es gebe eine „echte Stagnation“. Im größten Fachverband Maschinen/Metallwaren wird so wie im Fachverband Stein/Keramik sogar ein Produktionsrückgang erwartet.

Eine Grafik zeigt die Auftragseingänge heimischer Betriebe aus dem In- und Ausland von 2006 bis 2012.
Doch so schlimm wie in den Krisenjahren ist es noch nicht: Derzeit arbeiten 2000 Österreicher kurz. Diese Zahl dürfte zwar wachsen, aber der Höchststand hatte 40.000 betragen. Die Kammer stellt im Wahljahr Forderungen an die Politik. „Da wir nicht an eine Senkung der Bruttolöhne denken, müssen die Lohnnebenkosten ehestens gesenkt werden“, so der Branchenvertreter. Gefordert werden niedrigere Beiträge zu Unfallversicherung, Familienlastenausgleich, Insolvenzfonds und Nachtschwerarbeit. Die Auflösungsabgabe (bei Kündigungen) sollte wieder gestrichen werden.

Aktuelle Forderungen der Arbeitnehmerseite – Stichwort 6. Urlaubswoche – werden abgelehnt. Zu der von der Industriellenvereinigung im KURIER vorgeschlagenen Verschiebung von Donnerstagfeiertagen auf Freitage (um Fenstertagswochenenden zu reduzieren) meinte Engelmann: Fenstertage gingen zwar „nicht ganz spurlos“ an der Produktionsleistung vorbei, man müsse die Sache aber „differenziert betrachten“. Kritik gibt es am Energieeffizienzgesetz, das sich in Begutachtung befindet. Hier brauche es noch Verbesserungen.

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