CA Immo: Die Braut ist aufgemascherlt

Vorstandschef der CA Immo Frank Nickel freut sich über gute Zahlen
Anfang September beginnen die Verhandlungen über die Fusion der CA Immo mit der Immofinanz.

Die Verhandlungen über den Zusammenschluss der zwei börsennotierten Immobilienentwickler CA Immo und Immofinanz werden mit Spannung erwartet. "Anfang September haben wir dazu ein Gespräch mit der Immofinanz", bestätigt CA Immo-Chef Frank Nickel. "Wichtig ist ein fairer und transparenter Prozess. Denn wenn wir den Aktionären etwas vorschlagen, was nicht akzeptabel ist, dann wird die Fusion in der Hauptversammlung durchfallen." Die kleinere CA Immo, die sich auf Büroimmobilien in Top-Lagen in Städten wie Berlin, Frankfurt und München spezialisiert hat, ist eine lukrative Braut.

Ihre Bestandsimmobilien haben einen Wert in Höhe von 2,76 Milliarden Euro. Die Nettomieterlöse konnten im ersten Halbjahr 2016 um fast 20 Prozent auf 72 Millionen Euro, das operative Konzernergebnis sogar um 80 Prozent auf fast 99 Millionen gesteigert werden. Der Grund: Der Markt in Deutschland boomt.

"Unser tolles Ergebnis fußt nicht nur auf Aufwertungen, sondern wir sind operativ stärker geworden", stellt Nickel klar. "Unser organisches Wachstum ist für die nächsten zehn Jahre gesichert." So verfügt das Unternehmen in Deutschland über Grundstücksreserven "in besten Innenstadtlagen" mit einem Buchwert von rund 300 Millionen Euro, etwa 800.000 Quadratmeter sollen auch entwickelt werden.

40 Prozent dieser Liegenschaften befinden sich in München und je 28 Prozent in Berlin und Frankfurt. Der Rest liegt in Düsseldorf. Aus diesen Grundstücken können laut Nickel Projekte mit einem Wert von zwei Milliarden Euro entstehen.

Überhitzter Markt?

Dass der deutsche Immobilienmarkt bereits heute überhitzt ist, weil es ein Überangebot an teuren Immobilien gibt, treffe nur zum Teil zu.

"Es wird sich eine Blase auf dem deutschen Wohnungsmarkt aufbauen, weil die Mieten zu hoch sind", sagt CA-Immo-Finanzchef Florian Nowotny. "Wenn das noch fünf Jahre so weitergeht, werden wir über alarmierende Zustände sprechen müssen. Aber auf dem Büromarkt ist das nicht der Fall." Indes begrüßt die CA Immo die Anklage im mutmaßlichen Bestechungsfall BUWOG. Denn die CA Immo wurde 2004 bei der dubiosen Privatisierung ausgebootet – pikanterweise von der Immofinanz.

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