Was bringt Risikomanagement auf der Baustelle?

Photo by Jacqueline Godany
Gerhart Ebner ist geschäftsführender Gesellschafter der Risk Experts Risiko Engineering GmbH.

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„Nicht eingehaltene Rauchverbote, fehlende Absicherung gegen Stürze, Flämmarbeiten in unmittelbarer Nähe von gelagertem Dämmmaterial, alte Elektrogeräte in schlechtem technischen Zustand, fehlender Schutz gegen Eindringen Unbefugter – all das kommt leider immer noch zu oft auf österreichischen Baustellen vor. Immer wieder führt das zu spektakulären Schadensfällen, vor allem durch Brände, Unfälle, Diebstähle und Naturereignisse. Kostspielige Schäden, Verzögerungen durch Aufräumarbeiten, diverse Behördenverfahren und die langwierige Wiedererrichtung der zerstörten Bereiche sind die Folge. Jeder Schaden kostet Zeit und Geld. Eigentlich ist Bauen ,Risiko pur‘: Jedes Projekt kann durch Bauverzögerungen, nicht vorhergesehene, aber erforderliche Änderungen, Ausführungsmängel, Schäden am Objekt oder an der Umwelt massiv gefährdet werden. Trotzdem gilt gerade im Bauwesen begleitendes Risikomanagement meistens als lästiger zusätzlicher Aufwand, dabei müsste es bereits im Planungsprozess Platz haben. Es geht dabei nicht um Kontrolle und Rechtsvorschriften (wie bei Behörden), sondern um den bestmöglichen Schutz von Sachwerten und vor Bauverzögerungen. Meist sind es kleine und unspektakuläre Maßnahmen, die viele potenziell große negative Auswirkungen verhindern oder zumindest eindämmen können. Die Aufwendungen sind vergleichsweise gering. Der Erfolg – nämlich, dass nichts passiert – ist in der Regel leider ,unsichtbar‘.“

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