Welche Trends gibt es am Wiener Büromarkt?

Stefan Brezovich, Vorstand der ÖRAG.
Stefan Brezovich ist Vorstand der ÖRAG.

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"Die Bürovermietung in Wien ist stabil, für eine echte Trendänderung fehlen jedoch die Impulse. Die bestehenden umsatzsteuerrechtlichen und verwaltungstechnischen Rahmenbedingungen fördern keine größeren Neuansiedlungen. Die am stärksten nachgefragten Einheiten liegen nach wie vor zwischen 250 und 1000 m². Höherpreisige Büros benötigen längere Verwertungszeiten, dennoch gibt es im 1. Bezirk immer wieder Nachfrage, vor allem aus dem Bereich wirtschaftsberatender Berufe. Flächen bis 500 m² mit Preisen zwischen 13 und 17 Euro/m² lassen sich gut vermieten. Im Top-Bereich von 20 bis 25 Euro/m² erwarten Mieter hochwertig ausgebaute und perfekt ausgestattete Flächen. Bietet ein Gebäude das Ambiente eines stilvollen Altbaus in Verbindung mit moderner Technik, dann ist die Nachfrage gut. Was die Marktmechanismen betrifft, so sehen wir weiterhin einen Verdrängungswettbewerb ohne echte Neuflächennachfrage.

Wenn eine neue Fläche angemietet wird, macht der Mieter am alten Standort eine frei. Diese wird saniert und kommt wieder auf den Markt oder wird umgewidmet. Dies bewirkt im Zusammenhang mit der geringen Neubauleistung eine stabile Leerstandsrate von derzeit etwa 6,8 Prozent. Der Neubau ist derzeit am Tiefpunkt. Das führt dazu, dass kurzfristig verfügbare, zusammenhängende Großflächen am Wiener Markt rar werden. Die meisten neuen Projekte werden nur mit entsprechendem Vormietungsgrad gebaut. Die neuen Bürogebäude sind fast alle zertifiziert, dies wird von internationalen Interessenten nachgefragt. Incentives werden bei Neuanmietungen nach wie vor vergeben. Die Nachfrager bleiben kostenbewusst und preissensibel.“

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