
© AUS DEM BUCH HOME STAGING / BLOTTNER VERLAG
Wie man Interessenten verzaubert
Home Staging ist keine Hexerei, sondern die optimale Präsentation der Wohnung für den Verkauf. So setzen Sie leere und bewohnte Objekte richtig in Szene.
Man braucht weder Liebeszauber noch magische Tränke. Damit sich Interessenten in eine Immobilie verlieben, muss man diese richtig präsentieren und einige Home-Staging-Regeln befolgen.
In einer leeren Wohnung kann man mit den richtigen Accessoires, der passenden Beleuchtung und ein paar Leihmöbeln eine wohnliche Atmosphäre schaffen. Entpersonalisieren heißt hingegen das Zauberwort, wenn eine bewohnte oder geerbte Immobilie verkauft werden soll.
Ursprünglich aus den USA, wird professionelles Home Staging auch in Österreich immer bekannter und beliebter. „Wir hatten einmal eine Immobilie, die schon zwei Jahre auf dem Markt war. Nach dem Stagen war sie in weniger als einem Monat verkauft“, sagt Home-Staging-Expertin Yvonne Werginz, die seit über zwei Jahren als „Wohn.Fee“ für das richtige Ambiente bei der Besichtigung sorgt. Zwischen ein und zwei Prozent des Verkaufspreises berechnet Werginz für ihre Dienstleistung, Leihmöbel inklusive.


Wer kein Geld für Leihmöbel ausgeben möchte, kann bei Freunden und Verwandten nachfragen. „Sie werden sich wundern, was alles noch gelagert wird, weil etwas Neues gekauft wurde und das Alte zu gut zum Wegwerfen ist“, sagt Iris Houghton.
Geerbte Immobilien sind mit viel Fingerspitzengefühl zu behandeln. „Den Erben fällt es oft schwer, sich von Dingen zu trennen oder sie wegzuwerfen. Hier sollte man tief durchatmen und es trotzdem zügig in Angriff nehmen. Alles, was noch eine Geschichte des letzten Bewohners erzählt, sollte entfernt werden. So haben Interessenten die Möglichkeit, sich ihr eigenes Leben in den alten Wänden vorzustellen“, erklärt Wiebke Rieck.


Haustiere sind für viele geliebte Familienmitglieder, doch nicht jeder mag Hunde, Katzen und Hamster, manche leiden auch unter Allergien. Wer diese Interessenten nicht vergraulen möchte, sollte seine tierischen Mitbewohner während der Besichtigung bei Nachbarn oder Freunden unterbringen und Spielsachen, Decken, Körbe und Näpfe wegräumen.
Der erste Eindruck zählt. Und weil eine Besichtigung schon vor der Haustür beginnt, heißt das für den Verkäufer: Rasen mähen und Unkraut jäten, Haustür und Briefkasten reinigen, eine neue Fußmatte kaufen und (wenn genug Platz ist) eine Sitzgelegenheit aufstellen. Tina Humburg vergleicht Eingangsbereich und Haustür mit dem Schaufenster einer Boutique: „Ist es attraktiv gestaltet, betrete ich das Geschäft, mein Interesse wurde geweckt.“
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