Facettenreiches Grau

Facettenreiches Grau
Beton eignet sich nicht nur zum Bauen, sondern auch zum Wohnen. Ideen zum Nachmachen.

Zement, Sand und Wasser – fertig ist die Mixtur, aus der neue Wohnträume entstehen. Dank technischer Möglichkeiten erschließt der Baustoff immer größere Einsatzgebiete und macht auch vor unseren Wohnungen nicht halt. Vom Waschtisch bis zum Eierbecher – nahezu alles, womit sich wohnen lässt, kann heute aus Beton hergestellt werden.

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Jessica Stuckstätte, Interior-Bloggerin und Autorin des neuen Do-it-yourself-Buches "Wohnen mit Beton" (Callwey Verlag), entdeckte ihre Leidenschaft zum grauen Gemisch in Hamburg. Nach ihrem Studium der Innenarchitektur zog sie in die Hansestadt, um als Produktdesignerin zu arbeiten. Dort traf sie einen Redakteur, der berichtete, sich in einem Wochenendseminar selbst einen Waschtisch für die Küche gegossen zu haben. "Prompt machte ich mich auf den Weg in den Baumarkt, um mir einen Sack Zement und Sand zu kaufen", schildert sie.

Kurz darauf begann die Absolventin, sämtliche Gegenstände ihrer Wohnung zu Gussformen umzufunktionieren. Vom Plastikgeschirr bis zur Olivenölflaschen wurde alles einzementiert. "Wir hatten Tage, an denen kaum noch Tupperware im Schrank waren. Einmal angefangen, kommt man nur noch schwer vom Betonieren los", gesteht die Autorin. "Man kann von einer wirklich sehr ausgedehnten Vorbereitungsphase für dieses Buch sprechen."

Beton, do-it-yourself

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Die Mühe hat sich gelohnt: In ihrem DIY-Wohnbuch präsentiert Stuckstätte 100 Ideen zum Nachmachen. In fünf Wohnungen stellt sie unterschiedlich große und kleine Wohnprojekte und Designs verschiedener Betonbauer vor – etwa Sideboards, Lampen, Memoboards, Bilderrahmen, Wanduhren, Türkränze, Vasen, Hocker, Kleiderstangen, Spültische, Zeitungsständer, Vasen oder Spielzeug für Kinder.

Auf dem Weg von der ersten Skizze bis zum fertigen Produkt sind viele Punkte zu berücksichtigen. Stuckstätte widmet jedem Schritt ein Kapitel – vom Einkauf über das Anrühren bis hin zur Verarbeitung. Sie erklärt Techniken wie zum Beispiel "Wässern" und führt vor, wie man geeignete Gussformen erstellt –beispielsweise aus Silikon, leeren PET-Flaschen oder Toffifee-Verpackungen. Darüber hinaus liefert sie Tipps zur Veredelung. Für mehr Farbe kann Beton nämlich angestrichen, eingefärbt, beklebt oder besprüht werden. Selbst Blattmetalle, die einen glänzenden Kontrast bilden, ohne aufdringlich zu wirken, können angebracht werden.

Wer das anspruchsvolle Handwerk beherrscht, kann sich auch an eigene Projekte wagen und Ideen selbstständig umsetzen. Im Zweifelsfall hält dann nämlich nicht nur ein Stück Beton Einzug – sondern ein Objekt mit Persönlichkeit.

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Jessica Stuckstätte: „Wohnen mit Beton“. Die Autorin und Bloggerin präsentiert 100 DIY-Projekte und verrät, wie man mit dem Material umgeht und Wohnaccessoires sowie Möbel in Eigenregie herstellt. Callwey Verlag, € 24,95

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