Das große Finale vor dem Winter

Vor Winterbeginn müssen noch einige Dinge im Garten erledigt werden
Wer seine Freiluft-Oase auch im nächsten Jahr blühen, wachsen und gedeihen sehen möchte, hat zu Saisonende noch viel zu tun. Die Gartenexperten Joachim Kugler und Martin Jann geben im letzten Teil unserer Serie Tipps für den grünen Endspurt.

Früchte ernten

Im Oktober werden die letzten Äpfel, Birnen und Zwetschken gepflückt und eingelagert. Quitten sind Mitte des Monats ebenfalls reif. Kiwis sollten so lange wie möglich am Baum gelassen und erst mit Ankündigung der ersten Fröste eingesammelt werden. Sind sie durch einen frühen Kälteeinbruch bereits gefroren, mit dem Pflücken so lange warten, bis sie aufgetaut sind. Gurken, Paprika, Zucchini und Knollensellerie müssen dagegen vor dem ersten Frost geschützt werden. Halbreife und grüne Tomaten gilt es ebenfalls bereits vorsorglich ins Haus zu bringen. Bei Zimmertemperatur können sie problemlos nachreifen. Der Oktober ist außerdem Kürbiszeit. Das Gemüse am besten bei schönem Wetter ernten und im Freien einige Tage nachtrocknen lassen. Und wer auch noch im Winter frische Pfefferminze genießen möchte, gräbt Wurzelausläufer aus und setzt sie fünf Zentimeter tief in ein Kistchen. Das Kräutergewächs kann so auch in der kalten Jahreszeit am Fensterbrett oder im geheizten Gewächshaus gezogen werden.

Pflanzen setzen

Der Herbst ist eine wichtige Auspflanzzeit. Neben Hecken und Gehölzen wird auch Beeren- und Baumobst gesetzt. „Der Wurzelschluss findet sofort statt und die Pflanzen können kräftig ins Frühjahr starten“, sagt Joachim Kugler vom Gartengestaltungsbüro Kugler & Trinkl. „Frostempfindliche Exemplare wie Nuss- und Marillenbaum sollten erst im Frühjahr gesetzt werden.“ Für Winterzwiebel ist Anfang des Monats die optimale Steckzeit.

Ordnung schaffen

Um im Frühjahr gut in die neue Gartensaison starten zu können, sollte bereits jetzt der Schuppen auf Vordermann gebracht werden. Gartenwerkzeuge wie Heckenschere, Spaten und Schaufel benötigen ebenfalls eine Reinigung. Spezielle Metallschutzöle können Rost vorbeugen. Außerdem wird bei benzinbetriebenen Geräten vor der Einlagerung der Treibstoff abgelassen.

Gewächse schneiden

Damit Stauden und Sträucher über den Winter nicht zu faulen beginnen, benötigen sie im Oktober einen ordentlichen Rückschnitt. „Bei den klassischen Gartenrosen werden im Herbst dagegen nur die Blütenstände entfernt“, erklärt Joachim Kugler. Danach sollten die Veredelungsstellen mit Kompost, Laub- oder Beeterde angehäufelt werden. Weniger ist mehr gilt ebenfalls für das Stutzen von Hecken: Der Rückschnitt wird zu dieser Jahreszeit idealerweise in Maßen gehalten.

Nistkästen aufstellen

Mitte Oktober ist es dann auch Zeit, sich um die Winterbehausung der gefiederten Gartenbesucher zu kümmern. Neben Bäumen sind auch Garagendächer oder Balken geeignete Orte, um Vogelhäuser aufzuhängen. Dabei sollten sie so hoch wie möglich platziert werden, um Katzen und Mardern die Chance auf ein gefundenes Fressen zu nehmen. Kleine Löcher im Boden und unterhalb des Deckels lassen eingedrungenes Wasser abfließen und stellen die Luftzirkulation sicher.

Das große Finale vor dem Winter
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Rasen pflegen

Im Oktober ist es Zeit, den Rasen zum letzten Mal im Jahr zu mähen. Außerdem muss das Laub von der Grünfläche entfernt werden, ansonsten kompostiert das Gras unter der verrottenden Blätterschicht. „Bei starker Verfilzung können Gartenbesitzer auch noch im Herbst vertikutieren“, sagt Martin Jann von der Gärtnerei Starkl. Durch spezielle Herbstrasendünger wird zusätzlich die Nährstoffzufuhr garantiert – so lassen sich Krankheiten wie zum Beispiel Schneeschimmel vorbeugen.

Schädlinge bekämpfen

Im Oktober haben auch ungebetene Gartenbewohner noch Saison. Schnecken legen bei feuchtem und kühlerem Wetter im Herbst ihre Eier. Vor allem in kleinen Erdhöhlen unter Töpfen oder Steinen, aber auch unter Folienrändern von Gartenteichen sind die weißen Kugelhäufelchen zu finden. „Entfernt man diese bereits bevor die Jungtiere schlüpfen, kann man eine Schneckenplage im nächsten Frühjahr verhindern“, rät Jann. In den ersten Nachtfrösten wird der Frostspanner aktiv, der vor allem Sträucher und Bäume befällt. Abhilfe schaffen Leimringe oder Wellpappmanschetten, die um den Stamm herum angebracht werden.

Wasser abdrehen

Friert Wasser in den Leitungen ein, droht Gefahr, dass die Rohre platzen. Um dies zu verhindern, wird die Zufuhr für den Außenhahn gesperrt. Das Auslaufventil bleibt den Winter über geöffnet. Gartenschläuche und Regentonnen werden vollständig entleert und frostsicher aufbewahrt.

Boden vorbereiten

Wer auch im nächsten Jahr auf frische Zutaten aus dem eigenen Garten zurückgreifen möchte, kann bereits im Herbst die Grundlage dafür schaffen. „Dazu das Gemüsebeet bei noch wärmeren Temperaturen großzügig umstechen und das Unkraut mit den Wurzeln entfernen“, erklärt Kugler.

Das große Finale vor dem Winter

Winterquartier suchen

Damit mediterrane Kübelpflanzen wie Olivenbäume oder Oleander die kalte Jahreszeit überstehen, sollten sie nach drinnen übersiedelt werden. Falls kein Wintergarten zur Verfügung steht, eignet sich auch der Keller oder die Garage. „Da die Pflanzen eine gewisse Ruhephase brauchen, sollte der Lagerraum aber nicht beheizt sein“, sagt der Experte. Zudem ist darauf zu achten, dass die Pflanzen auch im Übergangsquartier gelegentlich mit einer kleinen Menge Wasser versorgt und auf Schädlinge kontrolliert werden.

Frostschutz anbringen

Gewächse, die nicht eingewintert werden können, müssen vor dem kalten und rauen Klima geschützt werden. Immergrüne Pflanzen beispielsweise können mit einer Reisig-Decke warmgehalten werden. Sträucher, die zwar kein Blattgrün im Winter tragen, aber einen grünen Stängel haben – bei Rosen ist das der Fall –, können mit einem Jutesack eingepackt werden. „Diesen sollte man aber nicht zu früh überstülpen“, warnt Jann. „Bei warmer Witterung reicht es auch noch im Dezember.“ Ein Lehm-Kalk-Anstrich, der an den Stämmen von Obstbäumen aufgetragen wird, schützt vor Frostschäden.

Entspannen

Sind Rasen, Hecken und Rosen fit für den bevorstehenden Winter, dürfen es sich auch Hobbygärtner vor dem Kamin gemütlich machen. Doch nicht zu lange, denn das nächste Gartenjahr steht schon in den Startlöchern.

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