Immobilien: Vonovia sichert sich 71,5% an conwert

Immobilien: Vonovia sichert sich 71,5% an conwert
Der größte deutsche Wohnungskonzern arbeitet an der Übernahme der Wiener conwert, die vor allem Wohnungen in Berlin und Leipzig hat.

Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia hat bei der Übernahme der österreichischen conwert bereits einen Riesenschritt vorwärts gemacht: Die Deutschen sicherten sich bereits 71,54 Prozent an dem Wiener Immobilienkonzern - das Übernahmeangebot wurde bis zum Ende der Annahmefrist (19. Dezember) vom Großteil der Aktionäre angenommen, geht aus einer Vonovia-Mitteiltung von heute, Donnerstag, hervor.

Mit der vorgesehenen Veröffentlichung dieses Schlussstandes in der Ausgabe der Wiener Zeitung vom 23. Dezember (Freitag) startet eine dreimonatige Nachfrist, die am 23. März um 17.00 Uhr endet. In dieser Zeit können conwert-Aktionäre, die das Angebot bisher noch nicht angenommen haben, ihre Anteile noch zu gleichen Konditionen abgeben.

Die Abwicklung des Angebots für die bereits angedienten Aktien soll Mitte Jänner 2017 stattfinden. Aktionäre, die ihre Aktien in der Nachfrist hergeben, erhalten die Gegenleistung voraussichtlich Anfang April 2017.

Bis 2,7 Milliarden Euro

Bis dato hat sich Vonovia schon mal 72,902.498 conwert-Aktien gesichert. Dabei wurden 70,87 Prozent der Anteilsscheine in das Barangebot eingeliefert; für 0,67 Prozent der conwert-Aktien wurde die Tauschalternative gewählt. Einschließlich Schulden lässt sich der deutsche Konzern die Übernahme bis zu 2,7 Mrd. Euro kosten. Allein für die conwert-Aktien bot Vonovia rund 1,6 Mrd. Euro, also 16,16 Euro je Anteilsschein.

Der conwert-Bestand, der rund 24.500 Wohnungen umfasst, verteilt sich überwiegend auf deutsche Städte wie Leipzig und Berlin. In Wien gehören dem österreichischen Immobilienkonzern nur etwa 2.400 Wohnungen. Vonovia ist deutlich größer: Der deutsche Immobilienriese verwaltet rund 400.000 Wohnungen - eigene und für Dritte. Er ist damit der größte private Vermieter Deutschlands.

Vor Vonovia hatte bereits ein anderer deutscher Wohnungsriese versucht, die conwert zu schlucken. Allerdings scheiterte die Deutsche Wohnen AG vor gut eineinhalb Jahren an dem Vorhaben. Sie wollte ebenfalls mindestens 50 Prozent der Anteile. Für die conwert-Aktionäre hat sich das Warten gelohnt. Denn damals waren nur 11,50 Euro je Aktie geboten. Das Kaufangebot war in Summe mehr als 1 Mrd. Euro schwer.

Derzeit notiert die conwert-Aktie an der Börse bei 16,30 Euro.

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