Russen und Ukrainer auf Einkaufstour

Mangelnder Wohnraum, zu wenig Neubau und starker Zuzug in die Ballungsräume verteuerten Immobilien allgemein, so Immobilien.net-Experte Alexander Ertler.
Wohnungspreise sollen nicht weiter steigen. Büromieten in guten Lagen könnten heuer steigen.

Osteuropäische Investoren entdecken zunehmend den österreichischen Immobilienmarkt. Noch vor wenigen Jahren war es umgekehrt, doch die Finanzkrise hat dazu geführt, dass die Präsenz der Österreicher im Osten gesunken ist.

Österreich wird im Ausland verstärkt als sicheres und attraktives Investment wahrgenommen“, betont Andreas Ridder, Österreich-Chef des internationalen Immobiliendienstleisters CBRE. Besonders aktiv sind Russen, Ukrainer und Kasachen am österreichischen Immobilienmarkt. Sie interessieren sich für Büros aber auch für Wohnungen zur privaten Nutzung. Ridder: „Wenn sie ein Haus wollen, dann zahlen sie jeden Preis.“ In Summe wurden im Vorjahr 1,8 Milliarden Euro in Österreichs Immobilien investiert.

Österreicher vorsichtig

Umgekehrt sind die Österreicher bei Immobilienkäufen in Osteuropa vorsichtig geworden. 2011 wurden noch 11,6 Mrd. Euro in die CEE Länder investiert, 2012 nur noch 7,6 Mrd. Euro. Beliebt sind dabei Russland, Polen und Tschechien – das Interesse an anderen Ländern ist verschwindend gering.

In Österreich mieten Unternehmen vergleichsweise günstig: Rund 24 Euro/ im Monat (ohne Betriebskosten) betrug die Spitzenmiete in der Wiener Innenstadt 2012. Am höchsten sind die Büromieten in Hongkong mit bis zu 166 Euro pro Quadratmeter, zeigt ein internationaler Vergleich.

(Wenn Sie übrigens Fragen zum Themen Wohnen haben: Rechtsanwalt Peter Hauswirth gibt am KURIER-Wohntelefon Auskunft.)

Büros

Büromieten in guten Lagen könnten heuer steigen. 2014 werden weniger neue Büros gebaut, da nur bei hohem Vermietungsgrad vor Baubeginn gebaut wird.

Topwohnungen in Wien seien sehr teuer, so Ridder. Der Ertrag für einen Investor betrage maximal zwei Prozent, in London und Paris seien es bis zu vier Prozent. Der CBRE-Experte erwartet, dass die Preise nicht weiter steigen, sobald Aktien und andere Anlageformen wieder interessant werden.

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