Immer mehr gefährliche Produkte gelangen übers Internet in die EU

Die größte Anzahl an Warnmeldungen entfiel 2016 auf Spielzeuge.

Die Zahl der Warnungen vor gefährlichen Produkten in der EU ist mit 2.044 im Jahr 2016 fast unverändert gegenüber 2015 geblieben. Die Zahl der vom Markt genommenen Produkte stieg aber an. Ein immer höherer Anteil der im EU-Schnellwarnsystem gemeldeten gefährlichen Produkte wird allerdings über das Internet vertrieben, teilte EU-Konsumentenschutzkommissarin Vera Jourova am Freitag in Brüssel mit.

Die EU-Kommission arbeite daher intensiver mit Amazon, eBay und Alibaba zusammen, um potenziell unsichere oder nicht normgerechte Produkte aus Internet-Seiten, von denen aus in die EU verkauft wird, zu entfernen. Aus Österreich wurden 2016 21 Warnhinweise verzeichnet, die zu 53 Reaktionen führten.

Spielzeuge, KfZ, Bekleidung

Insgesamt führten die 2.044 Warnungen zu 3.824 Folgemaßnahmen, etwa Produktrückrufen. Insgesamt war die Zahl der Folgemaßnahmen mehr als doppelt so hoch wie in den Vorjahren, erklärte die EU-Kommission. Daran werde deutlich, dass die nationalen Behörden Warnmeldungen rascher nachgehen und alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die Verbrauchersicherheit zu verbessern. Als positives Beispiel der Zusammenarbeit nannte Jourova den Fall des wegen Akku-Problemen zurückgerufenen Samsung-Smartphones Note 7.

53 Prozent aller gefährlichen Produkte stammten aus China, was gegenüber 2015 einen Rückgang um neun Prozentpunkte darstellt. 23 Prozent der gefährlichen Produkte kamen aus Europa, fünf Prozent aus den USA und 2,6 Prozent aus der Türkei. Die größte Anzahl an Warnmeldungen entfiel 2016 auf Spielzeuge (26 Prozent), gefolgt von Kraftfahrzeugen sowie Bekleidungs-, Textil- und Modeartikeln (13 Prozent).

Kommentare