"IHS-Familie" musste ohne Felderer feiern

Festredner: LSE-Prof. Mark Schankerman, Christian Keuschnigg, Helga Nowotny, Heinrich Neisser (v. li.)
Missstimmung – oder Terminkollision? Ein Abwesender war Gesprächsthema des Abends.

Viel Prominenz, viele Gratulanten: Das Institut für Höhere Studien (IHS) feierte am Donnerstag 50-Jahr-Jubiläum im Wiener MAK. Gesprächsthema des Abends war ein Abwesender: Bernhard Felderer, Präsident des Fiskalrates, fehlte unter den Vortragenden und Gästen. Dabei hat er das Institut von 1991 bis 2012 geleitet und geprägt.

Missstimmung unter den Instituts-Granden? "Von meiner Seite aus sicher nicht", sagt der aktuelle IHS-Chef Christian Keuschnigg. Sein Vorgänger sei "sehr herzlich eingeladen" gewesen, habe sich aber entschuldigt. Es gab eine Terminkollision wegen eines Familienfestes, beteuert Felderer auf Nachfrage des KURIER. Als Kritik am IHS oder seinem Nachfolger sei sein Fehlen nicht zu verstehen. Wiewohl dieser vieles anders mache. Felderer: "Ich will aber nicht als alter Muffel durch die Gänge ziehen. Das für den Emeritus reservierte Büro an den Universitäten fand ich immer unmöglich."

Der Ex-IHS-Chef war schon auf der (vorab verschickten) Einladung nicht erwähnt. In der Festbroschüre findet er zwei Mal dürr Erwähnung – im Beitrag von IHS-Kuratoriums-Präsident Heinrich Neisser. "Ich habe das 21 Jahre lang gemacht", sagt Felderer, "dann war das Kuratorium, das selbst vergreist genug ist, der Ansicht, es sollte einen Generationenwechsel geben. Das verstehe ich. Ich habe mit dem Fiskalrat genug zu tun."Das IHS wurde 1963 vom Soziologen Paul Lazarsfeld und dem Ökonomen Oskar Morgenstern gegründet. Anfangs zählte die US-Stiftung Ford Foundation zu den Geldgebern.

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