Verhandlung gegen Tilo Berlin vorgezogen

Verhandlung gegen Tilo Berlin vorgezogen
Der Hypo-Prozess gegen den Ex-Vorstand wegen Untreue wird doch nicht erst im Herbst fortgesetzt.

Vorigen Donnerstag endete der sogenannte Strafprozess Hypo IV um einen Vorzugsaktiendeal aus dem Jahr 2006 mit drei Schuldsprüchen (mehr dazu...). Ex-Vorstand Josef Kircher wurde zu drei Jahren teilbedingt verurteilt, ihm kam sein Geständnis zugute. Ex-Bankchef Wolfgang Kulterer erhielt eine Zusatzstrafe von einem Jahr, Ex-Vorstand Siegfried Grigg bekam dreieinhalb Jahre unbedingt.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Anwalt von Grigg meldete sofort Nichtigkeit und Berufung an. Kircher und Kulterer erbaten drei Tage Bedenkzeit, dürften nun aber von weiteren Rechtsmitteln absehen. Am Landesgericht Klagenfurt waren am späten Vormittag diesbezüglich noch keine Nachrichten eingegangen.

Tilo Berlin

Nicht am Prozess teilgenommen hat Ex-Vorstand Tilo Berlin. Sein Verfahren wurde aus dem Prozess ausgeschieden, weil Berlin in den USA erkrankt und nicht reisefähig war. Im Herbst sollte das Verfahren nachgeholt werden, hieß es noch vorige Woche, nun soll es offenbar schneller fortgesetzt werden als erwartet. "Ein neuer Termin ist bereits ausgeschrieben", sagte Ute Lambauer, Sprecherin des Klagenfurter Landesgerichts, am Dienstag zur APA.

Ob Berlin den nun ausgeschriebenen Termin wahrnehmen wird, war zunächst nicht klar. Der Hintergrund für die vom Gericht doch so rasch angestrebte Fortsetzung liegt im Formalen. Wenn der Prozess binnen zwei Monaten fortgesetzt wird, muss er für den verbleibenden Angeklagten nicht komplett neu aufgerollt werden, es müssen nicht alle Zeugen neu geladen werden und so weiter.

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