Hypo-Taskforce spielt Pleiteszenario durch

Hypo-Taskforce spielt Pleiteszenario durch
Nach dem Verkauf der Hypo-Balkanbanken sei das Thema Konkurs laut Experten wieder aktuell.

Ein Pleiteszenario für die Hypo-Abbaugesellschaft Heta Asset Resolution ist noch nicht vom Tisch, wie Der Standard unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Experten berichtete: "Die neue Taskforce wird sich das Thema noch einmal anschauen." Die Kurse der vorrangigen Bonds von Heta fielen daraufhin um bis zu 9 beziehungsweise 10 Punkte auf das niedrigste Innertagesniveau überhaupt, zeigen Bloomberg-Daten.

Verkauf der Balkantöchter

Schon im Frühjahr hatte die Bundesregierung ein Konkursszenario in der Schublade liegen. Befürchtungen eines Bank-Runs in den Ex-Jugoslawischen Ländern in denen die Hypo-Balkanbanken tätig sind, ließen es aber dort verbleiben.

Der geplante Verkauf der Balkantöchter - und eine Heta-Insolvenz danach - würde diese Schwierigkeiten nicht entstehen lassen. Eine zahlungsunfähige Heta könnte die bestehenden Kreditlinien in den Balkanbanken belassen, bis sie fällig werden, zitiert Der Standard den Experten weiter. Die Opposition - FPÖ, Grüne, NEOS - drängen ohnehin auf eine Hypo-Pleite. Diese böte die Möglichkeit, den Milliardenschaden für die Steuerzahler niedriger zu halten.

Insolvenzfall

Was wäre aber mit den elf Milliarden Euro an Landeshaftungen Kärntens, wenn die Heta diese im Insolvenzfall nicht mehr bediente? In einem Gutachten von Universitätsprofessor Michael Potacs vom März wurde angenommen, dass wichtige Einrichtungen weiterhin finanziert würden - also etwa Kindergartentüren nicht geschlossen blieben, wie dies teils von Regierungsmitgliedern gesagt worden war.

Notenbank prüft 3,5-Milliarden-Euro-Klage

Im Fall der Klage der Republik Österreich gegen die ehemalige Hypo-Mehrheitseignerin BayernLB prüft nun die Oesterreichische Nationalbank, ob sie sich dem Verfahren anschließt. Die Notenbank hat die Republik vor der Verstaatlichung beraten, so gesehen könnte sie sich auch getäuscht fühlen, wenn sich die Republik Österreich nun getäuscht fühlt. Experten sehen sich laut apa die Klage genauer an - worauf sie sich stützt und was die wesentlichen Punkte sind.

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