Holzriese Schweighofer schloss 79 Lieferanten aus

Schweighofer beschäftigt rund 3.700 Mitarbeiter.
Nach Problemen mit Umweltschützern wegen angeblich illegal geschlägertem Holz in Rumänien geht die Firma in die Offensive.

Die Holzindustrie Schweighofer geht nach massiver Kritik von Umweltschützern wegen angeblich illegal geschlägertem Holz in Rumänien und dem Verlust des in der Holzindustrie bedeutsamen FSC-Gütesiegels weiter in die Offensive. Man kooperiere eng mit den rumänischen Behörden, um eine nachhaltige Lieferkette zu sichern. Bis Ende 2016 habe man schon 79 Lieferanten ausgeschlossen.

Bäume per GPS orten

Sie alle hätten sich nicht an die Einkaufsbedingungen von Schweighofer gehalten, erklärte das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung. Schweighofer nehme jeden Hinweis über mögliche Unregelmäßigkeiten ernst und verfolge eine Null-Toleranz-Politik. Bis Ende des März 2017 sollen alle rumänischen Schweighofer-Lieferanten mit einem GPS-System ausgerüstet werden, um zu orten, woher die Bäume kommen, hatte Schweighofer bereits vor drei Wochen angekündigt.

Bei Verdacht auf Regelüberschreitungen wende sich Schweighofer selbst an die Behörden. Ende Februar etwa seien Compliance-Mitarbeiter von Schweighofer bei Dokumenten einer Lieferung von einem Holzsammelplatz auf offene Fragen gestoßen. Diese seien unbeantwortet geblieben, also habe Schweighofer die Polizei eingeschaltet.

Marktführer in Rumänien

Schweighofer schlägert selbst keine Bäume, ist aber in Rumänien Marktführer bei der Verarbeitung von Holz. In dem Land betreiben die Österreicher drei Sägewerke und zwei Holzplattenproduktionen. Ein weiteres Sägewerk von Schweighofer steht in Deutschland, darüber hinaus gibt es ein Viskosezellstoffwerk in Österreich. Schweighofer beschäftigt rund 3.700 Mitarbeiter.

Kommentare