Hoffentlich irrt Soros

Hoffentlich irrt Soros
Griechenland war einmal, jetzt geht es den Banken an den Kragen. Schon wieder.

Moody's misstraut der Stabilität des US-Bankensystems, der IWF fordert die Rekapitalisierung der EU-Institute, um Probleme mit Italien und Spanien abfangen zu können. Überall werden die Konjunkturaussichten teils dramatisch zurückgenommen. Fehlt nur noch, dass Frankreich sein Triple-A verliert, die deutsche Wirtschaft zum Jahresende tatsächlich schrumpft und die Pleite Griechenlands offiziell wird.

Euroland braucht neue Retter. Doch Politik, Notenbanken und Währungsfonds sind zerstritten über das Wie. Ganz so, als ob nicht klar wäre, dass die drohende zweite globale Bankenkrise - nach der ersten 2008, der Konjunkturkrise 2009 und der Staatsschuldenkrise ab 2010 - alles bisher Erlebte in den Schatten stellen könnte.

Denn der Budget-Spielraum für neue Konjunktur- und Bankenrettungspakete ist minimal. Auch die neue Wertpapier-Steuer wird den Haushalt angesichts dramatischer Kurseinbrüche an den Börsen kaum entlasten. Übrig bleibt am Ende doch wieder nur der Steuerzahler, der sich die in Aussicht gestellte nächste Abgabenentlastung wohl oder übel aufzeichnen kann. Investorenlegende George Soros hat Europa eine lange Depression prophezeit. Wie schön wäre es, wenn Soros einmal irrte.

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