Hoeneß-Effekt: So viele Selbstanzeigen wie noch nie

epa03730504 FC Bayern Munich's President Uli Hoeness takes part in the farewell press conference for head coach Jupp Heynckes at Allianz Arena in Munich, Germany, 04 June 2013. Heynckes postponed a decision about retirement or a future in soccer after leading Bayern Munich to a title treble, saying he needs time to reflect after leading Bayern Munich to a title treble. EPA/MARC MUELLER
Bei den Finanzbehörden gingen insgesamt mehr als 9000 Anzeigen ein.

Uli Hoeneß ist sicher der prominenteste Fall. Der Unternehmer und Präsident des FC Bayern München hatte sich im Jänner selbst angezeigt, um Vermögen von einem Schweizer Konto nachzuversteuern. Dem Ex-Fußballer sind viele gefolgt. Im ersten Halbjahr haben sich so viele mutmaßliche Steuersünder selbst angezeigt wie noch nie zuvor. Bei den Finanzbehörden gingen insgesamt mehr als 9000 Anzeigen ein, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es rund 11.800 Fälle. Bei Selbstanzeigen besteht die Chance, straffrei davon zu kommen.

Nach Ansicht vieler Experten hat der Fall Hoeneß eindeutig dazu beigetragen, dass die Zahl der Selbstanzeigen derart in die Höhe geschossen ist. Als Gründe werden aber auch das Scheitern des Steuerabkommens mit der Schweiz Ende des Vorjahres sowie der Ankauf sogenannter Steuer-CDs mit den Daten mutmaßlicher Steuerhinterzieher genannt.

In Bayern gingen heuer bereits 1179 Selbstanzeigen ein. Das war mehr als im gesamten Vorjahr. In den anderen großen deutschen Bundesländern sieht es ähnlich aus. Im ärmeren Ostdeutschland gab es wenige Fälle. Spitzenreiter ist Berlin: Dort offenbarten sich 385 Steuersünder. Das waren fast fünf Mal so viele wie in der ersten Hälfte des Vorjahres.

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