Höhere Preise für billige Zigaretten

Höhere Preise für billige Zigaretten
Tabakgesetz: Eine geplante Novelle sieht künftig einen Mindestpreis von 3,85 Euro pro Packung vor.

Die Raucher werden wohl tiefer in die Tasche greifen müssen. Das Finanzministerium hat eine Änderung des Tabakmonopolgesetzes zur Begutachtung ausgeschickt. Die Begutachtungsfrist endet am 16. August. Eine Konsequenz der Novelle ist die Anhebung der Preise im unteren Segment. Der Obmann des Bundesgremiums der Trafikanten, Peter Rudolf Trinkl, spricht von „10 bis 15 Cent pro Packung“. Der Mindestpreis wird künftig wohl 3,85 Euro für zwanzig Zigaretten ausmachen.

Denn nach der Gesetzesänderung müssen alle Produzenten, die Zigaretten billiger als 3,81 Euro pro Packung anbieten, einen Beitrag für den Solidaritätsfonds der Trafikanten leisten. Es geht dabei um drei Euro je 1000 Stück Zigaretten. Das verringert natürlich die Gewinnspanne.

Die einzige Möglichkeit dem zu entgehen ist eine Anhebung der Preise für billige Zigaretten auf mindestens 3,81 Euro pro Packung. Doch dass ist kein runder Preis. Es werden wohl 3,85 Euro werden. Trinkl ist überzeugt, dass dann die höherpreisigen Zigarettensorten ebenfalls teurer werden. „Der übliche Preisabstand wird wieder hergestellt.“

Außerdem bringt die Novelle eine Anhebung der Mindesthandelsspanne für Trafikanten. Laut Trinkl um maximal drei Prozent. „Die Zigarettenpreise sind relativ stabil, aber die Kosten sind davongerannt.“ Die Geschäftsführerin der Monopolverwaltung, Tina Reisenbichler, rechnet laut Trafikantenzeitung mit einem Plus von 0,5 Prozent.

"Strafe für Verkauf preisgünstiger Zigaretten"

Es gibt aber auch Kritik. Christian Mertl von M-Tabak spricht von einer „Strafe für den Verkauf preisgünstiger Zigaretten“. Die Novelle nütze den großen Herstellern, die vor allem mit hochpreisigen Marken ihr Geld verdienen. Mertl ist nicht nur Großhändler sondern hat mit O’Nyle auch eine eigene Marke. Der Preis pro Packung beträgt 3,70 Euro. Gemäß der neuen Regelung müsste er die Preise anheben oder in den Solidaritätsfonds einzahlen. „Die Kleinen sollen vom Markt verdrängt werden“, lautet seine Befürchtung. Die Novelle sorge für die Wiedereinführung der von der EU abgeschafften Mindestpreise für Zigaretten durch die Hintertür.

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