Hochegger: Ex-Partner soll Million entwendet haben

Hochegger: Ex-Partner soll Million entwendet haben
Der frühere Partner bestreitet die Vorwürfe. Er will das Geld Hochegger bar übergeben haben.

Der umstrittene Ex-Lobbyist Peter Hochegger weitet seinen rechtlichen Feldzug gegen Ex-Geschäftspartner aus. So hat er eine Klage gegen Laszlo J. eingebracht. Der gebürtige Ungar war unter anderem Geschäftsführer der Tochterfirma Hochegger Kft. in Budapest.

Hochegger behauptet, dass der Ex-Partner verleumdende und falsche Aussagen bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gemacht habe. Dieser unterstelle ihm strafbares Verhalten rund um das Windparkprojekt "Bogyoszlo"des Energieversorger Bewag in Ungarn. Bei der Umsetzung ging Hocheggers Ungarn-Filiale der Bewag zur Hand. In der Folge kassierte die Firma 1,05 Millionen Euro "Erfolgshonorar". Strittig ist aber, bei wem letztendlich das Geld gelandet ist.

Aber der Reihe nach: Seit 2011 ermittelt die WKStA in Sachen Windpark "Bogyoszlo" gegen neun Personen. Der Verdacht: Untreue zum Nachteil der Bewag, heute Energie Burgenland. Unter den Beschuldigten sind zwei Ex-Bewag-Chefs, Hochegger und der besagte Ungar. Die Vorwürfe werden bestritten.

Fakt ist: Im Sommer 2008 hat eine Bewag-Tochter einen Vertrag mit Hochegger Ungarn abgeschlossen. Die Budapester Firma soll einem örtlichen Energieversorger die Zusage abgerungen haben, den geplanten 60 Millionen Euro schweren Windpark einer beag-Tochter direkt an das ungarische Stromnetz anzuschließen. Der Direkt-Anschluss sollte der Bewag Millionenkosten für 20 Kilometer lange Stromleitungen zu einer Trafostation ersparen.

Doch: Laut WKStA soll die Zusage des Energieversorgers schon vor Abschluss des Werkvertrages mit der Hochegger Kft. erfolgt sein. Bleibt die Frage, was war dann die Leistung? "Planungen", sagt Hocheggers Anwalt Sven Rudolf Thorstensen zum KURIER. Fakt ist: Der Windpark wurde nie realisiert. Ungarns Regierung zog die Lizenzvergabe zurück.

"Mein Mandant Peter Hochegger beschuldigt seinen Ex-Geschäftspartner, aus der ungarischen Tochterfirma eine Million Euro entwendet zu haben", sagt Anwalt Thorstensen im Gespräch mit dem KURIER. "Der Ex-Partner hat den Betrag vom Firmenkonto in Ungarn auf ein Konto einer Holding in Zypern und dann auf ein Konto in Liechtenstein überwiesen." Nachsatz: "Anschließend verliert sich die Spur des Geldes. Hochegger ist ein Schaden von 1,05 Millionen Euro entstanden."

Bar auf die Hand?

Indes sagte der gebürtige Ungar im Jänner 2015 bei der Kripo in Wien aus, dass ihn Hochegger angewiesen hatte, den Betrag von Ungarn in einen "sicheren Hafen" zu bringen. Mithilfe eines Wiener Anwalts, der mittlerweile offenbar keine Zulassung mehr hat, wurde zuerst eine zypriotische Limited und danach eine Firma in Liechtenstein gegründet. Der Anwalt, er selbst und eine ungarische Partnerin fungierten in beiden Firmen als Gesellschafter – angeblich treuhändig für Hochegger.

In der Folge habe ein Bote das Geld ins Budapester Büro gebracht. "Später wurde das Geld von mir und der Frau in Budapest an Peter Hochegger in bar ausgehändigt", behauptet der Ungar. Dessen Anwalt Oliver Scherbaum zum KURIER: "Der Vorwurf Hocheggers ist haltlos. Der Betrag wurde ihm bar übergeben." Vielleicht könne sich Hochegger aufgrund "der aufregenden Ereignisse der vergangenen Jahre nicht mehr an alles erinnern".

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