Hypo Alpe Adria: Gänsebraten statt Pokerspiel?

Hans Jörg Schelling erklärte die Heta-Verhandlungen zur Chefsache.
Heta-Gläubiger und Schelling vertagen Entscheidung: "Gans noch nicht knusprig."

Bisher wurde die Diskussion um das Kärntner Rückkaufsangebot für landesgarantierte Anleihen der ehemaligen Hypo Alpe Adria (heute Heta) von den Medien stets als Pokerspiel bezeichnet. Im Zuge des heute Vormittag stattfindenden Spitzengesprächs zwischen Finanzminister Hans Jörg Schelling und wichtigen Anleihegläubigern bemühten die Beteiligten selbst die Metapher des Gänsebratens.

"In den letzten fünf Minuten wird die Gans knusprig."

Einer der wesentlichen Player, der deutsche Commerzbank-Chef Martin Blessing, hatte am Rand seiner Bilanzpräsentation Mitte Februar Verhandlungsbereitschaft bis zum Ende angedeutet: "In den letzten fünf Minuten wird die Gans knusprig."

Schelling: "Abwarten"

Das Bild war "aufgelegt" für das Treffen mit Gläubigern heute bei Schelling, zumal der Inhalt der Gespräche nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Wie weit die Gans nun sei? "Nicht weit genug", so Schellings Kurzkommentar vor Beginn des Gesprächs. Und: "Abwarten". "Ich glaube, es sind noch nicht die letzten fünf Minuten", befand auch Heta-Aufsichtsratschef Michael Mendel beim Eintreffen vor dem Ministerium in Wien.

Bei Bund und Land Kärnten wurde auch zuletzt immer betont, das vorliegende Angebot (75 Prozent Abfindung für Inhaber von Senior Bonds, 30 Prozent Quote auf Nachranganleihen) sei nicht verhandelbar. Auch der Finanzminister wollte das heutige Treffen ausschließlich als Informationsgespräch verstanden wissen. So wundert es kaum, dass die Gläubiger auch heute das Angebot nicht angenommen haben.

Die Annahmefrist geht bis 11. März. Bis dahin dürfte der Braten im Rohr bleiben.

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