Herabstufung von A1 gestoppt

Zentrale der Telekom Austria
Die Umwandlung in eine GmbH findet - vorläufig - nicht statt.

Carlos Moreno, Finanzchef von America Movil und Vize-Aufsichtsratspräsident der teilstaatlichen Telekom Austria, war extra aus Mexico angereist. Grund dafür war der Riesenwirbel, als vergangene Woche bekannt wurde, dass die mexikanischen Mehrheitseigentümer die Tochtergesellschaft A1 von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH umwandeln wollen. Das Vorhaben war bereits weit fortgeschritten. Der KURIER berichtete als erstes Medium darüber.

Am Mittwoch und Donnerstag wurde intensiv verhandelt. Betriebsratschef Walter Hotz war auf die Barrikaden gegangen und die Gewerkschaft hatte gegen die Umwandlung mit Streik gedroht. Finanzminister Hans Jörg Schelling war schwer verärgert, dass er erst so spät von den Plänen erfahren hatte. Er hatte Aufsichtsrats-Chef Wolfgang Ruttenstorfer, der auf einem Ticket der Staatsholding ÖBIB sitzt, den Rücktritt empfohlen. Ruttenstorfer allerdings erklärte, er werde freiwillig nicht zurück treten.

Jetzt ist die Umwandlung - vorläufig - gestoppt, sicherte Moreno zu. Mit der Herabstufung in eine GmbH hätte America Movil direkt auf A1 durchgreifen können. Der Vorstand von A1 wäre zu weisungspflichtigen Geschäftsführern degradiert worden. A1 ist die Cash-Cow der Telekom, dort ist auch die für Österreich wichtige Infrastruktur angesiedelt. Der für den 7. Oktober deswegen von den Belegschaftsvertretern eingeforderte Sonder-Aufsichtsrat wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

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