Heizöl-Nutzer zahlen am meisten Steuern

Heizöl-Nutzer zahlen am meisten Steuern
Durchschnittlicher Heizöl-Verbrauch je Haushalt seit 1990 deutlich gefallen.

740.000 österreichische Haushalte wärmen ihr Eigenheim oder ihre Wohnung mit Ölheizungen. Gegenüber 1990 ist das sogar ein leichter Zuwachs. Der durchschnittliche Heizöl-Verbrauch ist seither allerdings um 22 Prozent auf 2726 Liter pro Jahr und Haushalt gesunken.

„Die Ölheizungen sind viel effizienter geworden. Und sie sind auch nicht die großen Treibhausgas-Sünder“, ärgert sich Martin Reichard, Chef des Instituts für Wärme und Öltechnik (IWO), über die Verteufelung der privaten Ölheizungen in der politischen Diskussion. 6,2 Prozent des Energieverbrauchs Österreichs entfallen auf private Ölheizungen, ihr Anteil an den CO2-Emissionen liegt aber unter sechs Prozent.

Dass Heizöl daher zu den großen Klimaschädlingen gezählt werde und mit noch höheren Steuern belegt werden soll, ist für Reichard unverständlich. Denn schon jetzt sei Heizöl der höchstbesteuerte Energieträger im Raumwärmebereich: Von einer Milliarde Euro, die aus den Heiz-Energien ins Staatssäckel fließen, stammen 450 Millionen von Öl-Heizern.

Kesseltausch

Reichard fordert, dass Ölheizungen im künftigen Energiespargesetz gleich behandelt werden wie andere Energieträger auch. Denn die Ölbranche mache in der Effizienzsteigerung Fortschritte. Der Ersatz alter Ölkessel durch neue Brennwertkessel, der von der Öl-Branche mit 2000 bis 5000 Euro gefördert wird, habe seit 2009 den Öl-Energieverbrauch um gut 1000 Gigawattstunden gesenkt. „So eine Effizienzsteigerung würde ich mir auch von den Erneuerbaren wünschen“, sagt Reichard. Tipps für einen guten Zeitpunkt zum Heizöl-Einkauf hat Reichard nicht: „Der Preis ist seit Langem bei rund 90 Cent je Liter übers ganze Jahr hinweg stabil.“

Sagenhaft Unterschiede haben die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich bei den Kosten für die Wartung von Gasthermen und Ölbrennern festgestellt: Um bis zu 200 Prozent variierten die Preise. "Um Überraschungen zu vermeiden, ist es sinnvoll, vor Auftragsvergabe ein verbindliches Angebot einzuholen", rät AK-OÖ-Chef Georg Rathwallner.

Die Konsumentenschützer haben die Preise bei 23 Gasthermen- und Ölbrennerservicefirmen erhoben. Dabei gab es jeweils Angebote auf Pauschalpreis- und Regiestundenbasis. Ersterer inkludiert die gesamte Arbeitszeit und die Fahrtkosten für zehn Kilometer. Eine Regiestunde ist hingegen der Stundensatz von einem Techniker oder Monteur plus Fahrtkosten für zehn Kilometer und/oder Kosten für 15 Minuten einer Technikerstunde für die Anfahrtszeit. Dazu kommt der Aufwand für eventuell benötigte Ersatzteile.

Der Pauschalpreis beim Gasthermenservice liegt zwischen 80 und 170 Euro. Die Regiestunde kostet zwischen 61,20 und 183,60 Euro. Das Ölbrennerservice kommt pauschal abgerechnet auf 80 bis 198 Euro, die Regiestunde auf 61,20 bis 115,50 Euro. Auf jeden Fall sollte man möglichst bald das Service vereinbaren, denn ab dem Beginn der Heizsaison werde es schwierig sein, einen Termin mit einem Techniker zu bekommen, empfehlen die Konsumentenschützer.

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