Haselsteiner und Zöchling kaufen riesigen Logistikpark

Hans Peter Haselsteiner investiert in Logistikzentrum
Das Zentrallager der ehemaligen Pleite-Einkaufsgenossenschaft Konsum soll modernisiert werden. Ein namhafter Mieter zieht ein.

Der Bautycoon Hans Peter Haselsteiner und der Wiener Unternehmer Stephan Zöchling investieren nun ihr Geld auch in Logistikzentren. Nach der Übernahme der Mehrheit am steirischen Auspuffanlagen-Hersteller Remus und dem Einstieg beim Vorarlberger Traditionsunternehmen Erne Group, Spezialist für Rohrleistungsverbindungen, folgt nun der nächste Streich. Das umtriebige Duo übernimmt mit ihrer Pipes Holding 74 Prozent der Anteile an der Wiener DZH-Logistikpark-LagerbetriebsgmbH. Dem Vernehmen nach soll die Pipes Holding für den Deal rund 66 Millionen Euro in die Hand nehmen. Die Bundeswettbewerbsbehörde muss die Übernahme aber die Übernahme noch absegnen.

23,5 Hektar Grund

Die DZH gehört der Okay-Gruppe. Dabei handelt es sich um die Nachfolgerin der bankrotten Einkaufsgenossenschaft Konsum, früher bekannt als der "rote Riese". Die Handelskette legte 1995 eine rekordverdächtige Mega-Pleite hin. Übrig blieb davon unter anderem das Logistikzentrum in Hirschstetten (Wien-Donaustadt) mit rund 110.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche. Das 23,5 Hektar große Grundstück gehört eigentlich der Stadt Wien. Die DHZ verfügt aber auf dem Grundstück über ein verbrieftes Baurecht bis Ende 2055 und zahlt einen sogenannten Baurechtszins an die Stadt.

Langfristiges Projekt

"Gute Logistikflächen gibt es nicht so viele", sagt Zöchling zum KURIER. "Wir sehen das als ein langfristiges Investment. Es gibt in Wien einige Großunternehmen, die entsprechende Logistikflächen benötigen." Das Objekt hat drei große Vorteile: Es ist an die Wiener U-Bahnlinie U2 und an die Südosttangente A23 (Anschlussstelle Hirschstetten) gut angebunden. Auch die geplante Wiener Stadtstraße "Aspern" soll am Objekt vorbeiführen. Fakt ist aber: Im Moment steht das Großlager noch leer.

Baumax-Debakel

Zuletzt war der Logistikpark an die mittlerweile abgewickelte Baumax-Kette vermietet. "Nach dem Baumax-Desaster hatten wir keinen Mieter mehr, aber 100.000 Quadratmeter frei", sagt DZH-Geschäftsführer Jan Wiedey im Gespräch mit dem KURIER. Es ist aber einiges zu investieren, weil das Logistiklager Baujahr 1980 und somit in die Jahre gekommen ist. Die neuen Investoren werden daher auch ordentlich viel Geld in die Modernisierung des Lagers mit der Form einer Riesen-Schuhschachtel stecken.

Es soll vor allem der Bereich City-Logistik ausgebaut werden, sprich die Warenverteilung mit kleineren Transportern. "Wenn man die City-Logistik forcieren will, muss man von den großen Diesel-Lkw und der Beladung über die Rampen wegkommen und Transporter mit weniger als drei Tonnen einsetzen", sagt Wiedey, der weiterhin die DZH-Geschäfte führen wird. Einen neuen Mieter soll die DZH bereits gewonnen haben. Laut Branchenkreisen soll eine führende Baumarktkette künftig einen Teil des Großlagers nutzen.

Am Ende Wohnungen

Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass der Logistikpark in ferner Zukunft einem weitläufigen Projekt mit Hunderten Wohnungen weichen könnte. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Detail am Rande: Ein Grundstück in der Nachbarschaft des Konsum-Lagers soll eine Immobilienfirma um den früheren Porr- und ÖBB-Chef Martin Huber gekauft haben.

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