Haft und Millionenstrafe für Ex-Goldman-Sachs-Banker

Matthew Taylor hatte Wetten auf Termingeschäfte in Milliardenhöhe verschleiert.

Ein US-Gericht hat den ehemaligen Goldman-Sachs-Banker Matthew Taylor wegen nicht genehmigter Milliarden-Geschäfte zu neun Monaten Haft und einer Zahlung von 118 Millionen Dollar an seinen Ex-Arbeitgeber verurteilt. Taylor habe Ende 2007 insgesamt 8,3 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Euro) an Wetten auf Termingeschäfte "betrügerisch angehäuft und verschleiert". Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte Taylor seinen früheren Arbeitgeber mit einem falschen Bericht über seine Verluste und Gewinne getäuscht.

Der heute 34-Jährige wurde kurz darauf entlassen und wechselte zunächst zu Morgan Stanley. Inzwischen hat der Vater zweier Kinder in Florida mit seiner Frau eine Poolreinigungs-Firma gegründet. „Wir haben versucht, uns ein neues Leben weit weg von der Wall Street aufzubauen“, sagte Taylor dem Gericht.

Bundesbezirksrichter William Pauley kritisierte bei der Verkündung des Strafmaßes am Freitag Goldman Sachs und die Behörden scharf. Die Bank habe Taylors Vergehen vertuscht. Die Behörden hätten ihrerseits jahrelang auf Ermittlungen verzichtet, nur um sich schließlich in den Medien für die Anklage feiern zu lassen, sagte er. Der Fall sei ein Beispiel „für alles, was an der Wall Street falsch ist wie auch bei den Aufsichtsbehörden, die die Öffentlichkeit schützen sollen“.

In der Angelegenheit war das Bankhaus Goldman Sachs selbst im Dezember 2012 wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht gegenüber seinem Mitarbeiter zu einer Strafzahlung von 1,5 Millionen Dollar (1,10 Mio. Euro) verurteilt worden.

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