Grünes Licht aus USA für Mega-Börsenfusion

Grünes Licht aus USA für Mega-Börsenfusion
Die Deutsche Börse und die New Yorker NYSE wollen sich zum größten Börsenbetreiber zusammenschließen. Aus den USA kommt grünes Licht.

Grünes Licht für die geplante Mega-Fusion zwischen Deutscher Börse und der New Yorker NYSE Euronext – zumindest aus den USA. Der Zusammenschluss zum weltgrößten Börsenbetreiber sei unter der Voraussetzung genehmigt worden, dass sich eine Tochter der Deutschen Börse von ihrer Beteiligung an Direct Edge trennt, teilte das amerikanische Justizministerium am Donnerstag mit.

Der nächste Schritt sind somit Verhandlungen mit den Kartellbehörden in Europa. Sowohl die Europäische Union (EU) als auch das hessische Wirtschaftsministerium als Börsenaufsicht haben schwere Bedenken gegen das Vorhaben angemeldet. Die Fusionspartner hatten erst vor wenigen Tagen versucht, diese durch ein weiteres Zugeständnis auszuräumen. "Zusätzlich zu den eingereichten Zugeständnissen haben beide Unternehmen sich verpflichtet, die veröffentlichten Standard-Gebühren für europäische Derivate-Kontrakte drei Jahre lang konstant zu halten", teilte die Deutsche Börse am Dienstagabend mit.

Die Wettbewerbshüter der EU haben sich Insidern zufolge davon nicht beeindruckt gezeigt. Ein Treffen mit Vertretern der EU-Wettbewerbsbehörde am Mittwoch sei sachlich und freundlich verlaufen, sagten zwei mit dem Treffen vertraute Personen. Hinsichtlich der Positionen zum Derivatemarkt blieben die Meinungsverschiedenheiten aber anscheinend unverändert bestehen. Deutsche Börse und NYSE würden sich mit ihren Argumenten nun wohl direkt am Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia oder an die gesamte EU-Kommission wenden, sagten die Informanten.

Beide Unternehmen hatten bereits im November angeboten, überlappende Derivate-Geschäfte in Europa zu verkaufen. In der vergangenen Woche legten sie nach und erklärten sich Unternehmenskreisen zufolge bereit, auch das europäische Geschäft mit Derivaten auf Einzelaktien der in London beheimateten Liffe abzugeben. Zudem sollen Konkurrenten ihre Derivate-Geschäfte über die Börsen-Tochter Eurex Clearing abwickeln dürfen.

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