Griechische Schulden: Paris schlägt Wachstumsklausel vor

Je nachdem wie kräftig die griechische Wirtschaft wächst, muss mehr oder weniger Geld zurückgezahlt werden.

Frankreich will die Rückzahlung der griechischen Schulden an das Wirtschaftswachstum des Krisenlandes koppeln. Diesen Plan hat Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire am Montag in Athen vorgeschlagen, um den Streit zwischen dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Eurogruppe zu entschärfen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des griechischen Finanzministeriums am Montag.

Sollte die griechische Wirtschaft in den kommenden Jahren kräftiger wachsen, wie es zum Beispiel Deutschland erwartet, würde Athen mehr Schulden zurückzahlen. Stagniert die Wirtschaft oder wächst sie nur wenig, wovon der IWF ausgeht, dann müsste Athen auch weniger zahlen.

"Wir müssen noch intensiv arbeiten. Eine Einigung ist nicht weit entfernt", sagte Le Maire nach einem Treffen mit dem griechischen Finanzminister Euklid Tsakalotos. Am Nachmittag sollte Le Maire auch Regierungschefs Alexis Tsipras und den Chef der griechischen Zentralbank, Ioannis Stournaras, treffen.

Griechenland benötigt im Juli dringend frisches Geld aus dem laufenden dritten Rettungsprogramm, um alte Schulden zurückzuzahlen. Die Eurogruppe hatte die Entscheidung darüber auf den 15. Juni vertagt. Knackpunkt ist eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF), die sich vor allem Deutschland wünscht - die sich die Washingtoner Institution aber bisher offen hält

Kommentare