Griechen stoppen Pensionszahlungen an Tote

Griechen stoppen Pensionszahlungen an Tote
9000 Griechen im Alter von über 100 Jahren kassierten Pension. Dabei gibt es nicht einmal 1700 Griechen in diesem stattlichen Alter.

Pensionen für Tote: Im schuldengeplagten Griechenland hat die größte Pensionskasse Auszahlungen an 1.473 Pensionisten im Alter von über 90 Jahren eingestellt. Die Empfänger sind gar nicht mehr am Leben. Die staatliche Sozialversicherungskasse wird jetzt versuchen, sich in Summe 1,9 Millionen Euro zurückzuholen, die auf die Konten der Verstorbenen überweisen worden seien. Wer solche Zahlungen illegaler Weise eingesteckt habe, werde verklagt, teilte die Sozialversicherungskasse am Donnerstag mit.

Griechische Beamte fanden heraus, dass rund 9.000 über 100-jährige Griechen Pensionen erhielten. Dem jüngsten Zensus aus dem Jahr 2001 zufolge sind aber weniger als 1.700 Griechen älter als 100.

Sozialbetrug ist in Griechenland weit verbreitet und auf schlechte Buchführung der Beamten zurückzuführen. Das Problem der chaotischen Verwaltung ist seit Längerem bekannt. Anfang Juni hat Arbeitsministerin Louka Katseli erklärt, dass 16 Millionen Euro an Steuergeldern für Zahlungen an 4.500 inzwischen verstorbene Angestellte des öffentlichen Dienstes verschwendet würden. Giorgos Koutroumanis, Vizeminister für Arbeit und Soziales, versicherte Anfang August gegenüber Medienvertretern, dass der Staat gegen all jene vorgehen werde, die "vergessen hätten" den Tod ihrer Verwandten behördlich zu melden.

Schon damals wurde bekannt, dass in mindestens 320 Fällen Pensionen auf ruhende Konten, auf denen gar keine Buchungen und Transaktionen mehr durchgeführt werden, überwiesen wurden.

Kommentare