Griechen schafften Milliarden ins Ausland

Griechen schafften Milliarden ins Ausland
500.000 Griechen haben ihr Geld in den letzten Monaten ins Ausland geschafft. Die Geldeinlagen bei den Banken sanken auf ein Rekordtief.

Vor Ausbruch der Krise hatten die Griechen 244 Milliarden Euro (Stand 2009) auf ihren Konten liegen. Bis Ende Oktober des heurigen Jahres sind die Geldeinlagen auf den Rekord-Tiefstand von 182,5 Mrd. Euro gesunken. Das behobene Geld wurde überwiegend ins Ausland transferiert. Allein in den vergangenen Monaten entzogen 500.000 Griechen ihrer Hausbank das Vertrauen, berichtet die griechische Sonntagszeitung To Thema; im September und Oktober 2011 flossen etwa 14 Mrd. Euro an Geldeinlagen von Privatkunden und Unternehmen von den heimischen Finanzinstituten ab. Dies habe sich auch im November in starkem Maße fortgesetzt, teilte die griechische Notenbank (Bank of Greece) mit.

Troika setzt Kontrollen fort

Die Troika der internationalen Geldgeber setzt ihre Kontrollen im pleitebedrohten Griechenland fort. Dutzende Experten der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank wollen ab Montag Möglichkeiten für eine Rettung des pleitebedrohten Landes prüfen und später Maßnahmen vorschlagen. Im Mittelpunkt steht das neue Hilfsprogramm in Höhe von 130 Milliarden Euro.

Die Troika kontrolliert diesmal nicht nur die Bücher: Auf unteren Ebenen wurden bereits in den vergangenen Tagen Gespräche darüber geführt, wie weit die Verhandlungen über den freiwilligen 50-prozentigen Schuldenschnitt für das Land gediehen sind.

Auch die Experten der sogenannten Task Force der EU unter Führung des deutschen Horst Reichenbach werden in Athen die Arbeit wieder aufnehmen, wurde am Sonntag aus Kreisen des Athener Finanzministeriums bekannt. Reichenbachs Experten beraten Athen bei der Frage, wie die Regierung die Steuerhinterziehung bekämpfen, das Budget kürzen und den Staat transparenter machen kann.

Kommentare