Goldman Sachs steigt aus Sex-Geschäft aus

Goldman Sachs steigt aus Sex-Geschäft aus
Die US-Bank trennt sich von einem umstrittenen Verlag – angeblich würden über ein Web-Portal Prostitution und Menschenhandel betrieben.

An und für sich ist die Beteiligung einer Großbank an einem Verlagshaus nichts Ungewöhnliches – im Falle des US-Investmenthauses Goldman Sachs allerdings schon: Die Bank hat über einen Private Equity Fonds bis vor kurzem Anteile am Verlag Village Voice Media gehalten, der neben der Stadtzeitung The Village Voice in Arizona auch das Portal Backpage.com betreibt.

Und gerade diese Seite ist es, die Goldman Sachs ins Kreuzfeuer der Kritik gebracht hat: Der durchaus prominente Kolumnist der New York Times, Nicholas D. Kristof, hat nämlich kürzlich zur Sprache gebracht, dass über die Seite nicht nur Kleinanzeigen und Partnersuch-Inserate geschalten würden, sondern darüber auch Prostituierte vermittelt und Menschenhandel betrieben würde. Nimmt man die Zahlen der Handelsorganisation AIM Group als Basis, verfüge die Homepage über 70 Prozent Marktanteil im Bereich der Prostitution, so der Journalist.

"Kein Einfluss"

Der Verlag selbst hat diese Vorwürfe scharf zurückgewiesen – man sei mit Behörden in Kontakt und lasse auch Überwachung zu, um illegale Aktivitäten zu verhindern. Eine Einstellung des Portals sei deshalb nicht angedacht.

Goldman Sachs will damit dennoch nichts mehr am Hut haben: Eine Unternehmenssprecherin unterstrich nun, dass das Investmenthaus keinerlei Einfluss auf die Aktivitäten des Verlages gehabt habe – jetzt trennt man sich auch hochoffiziell von seinen Anteilen daran. Seit 2010 gebe es bereits Bedenken, was die Entwicklung des Verlages betrifft; nun muss die Großbank laut eigenen Angaben auf den größten Teil ihrer Investitionssumme, die immerhin 30 Millionen Dollar betragen hat, verzichten.

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