GmbH-Gründung wird billiger

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Das nötige Stammkapital wird deutlich gesenkt - Neugründungen sollen damit angekurbelt werden.

Die Gründung einer GmbH soll vereinfacht werden. Die Regierung wird im dieswöchigen Ministerrat vorschlagen, künftig das Mindeststammkapital von 35.000 Euro auf 10.000 Euro zu senken. Auch muss die Ersteintragung dann nicht mehr in der Wiener Zeitung sondern nur in der Ediktsdatei bekannt gegeben werden, was 150 Euro einsparen soll.

Parallel zum Stammkapital sinken auch die Kosten für die Körperschaftssteuer von bisher mindestens 1750 Euro auf mindestens 500 Euro im Jahr und die Notars- bzw. Rechtsanwaltskosten werden etwa halbiert. Auch schon bestehende GmbHs dürfen ihr Stammkapital auf 10.000 Euro absenken.

Die meisten neuen Firmen seien im Dienstleistungsbereich tätig und brauchten weniger Kapital. Außerdem habe sich gezeigt, dass das Mindeststammkapital im Krisenfall ohnehin meist nicht mehr zur Verfügung stehe, argumentiert das Justizministerium diesen Schritt. Vor allem aber sollen mehr Jungunternehmer animiert werden, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Im EU-Schnitt benötigt eine GmbH nur etwa 8000 Euro Stammkapital, in Deutschland ist eine Gründung schon mit 1 Euro möglich.

Kritik

Kritik an der geplanten Neuregelung kommt von den Kreditschützern und der Arbeiterkammer. Die AK bekrittelt vor allem, dass die Senkung der Körperschaftssteuer nur Unternehmern, nicht aber Arbeitnehmern zugutekommt. Der KSV fürchtet einen „Ausverkauf der österreichischen GmbH“, die ein „Diskont-Label“ erhalte.

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