GmbH-Gründung binnen 20 Tagen möglich

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Reform: Leitl verteidigt geringe Mindesteinlage

Rascher, unbürokratischer und vor allem günstiger wird ab 1. Juli die Gründung einer GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) in Österreich. Statt bisher 35.000 Euro sind als Mindest-Stammkapital nur noch 10.000 Euro nötig, wobei nur die Hälfte davon bar eingezahlt werden muss. Die jährliche Mindest-Körperschaftssteuer sinkt dadurch von 1750 auf 500 Euro, die Pflicht-Eintragung in der Wiener Zeitung, die bisher 150 Euro kostete, entfällt. Weil für die Gründung meist ein Standardformular ausreicht, geben es auch die Notare billiger und verlangen nur noch 75 Euro für die Eintragung ins Firmenbuch.

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl sieht durch die GmbH-Reform auch eine Beschleunigung des Gründungsprozesses von 25 auf künftig 20 Tage. „Die Neuregelung wird die Attraktivität der GmbH wieder herstellen und die Abwanderung von Firmen ins Ausland verhindern“, verteidigt Leitl die GmbH light, deren Umsetzung die Wirtschaftskammer seit Jahren forderte.

Leitl verteidigt auch die Absenkung des Mindeststammkapitals: „Mit 10.000 Euro haben wir nur zum europäischen Mittelwert von 8000 Euro aufgeschlossen. Und bei Geldgebern müssen die Gründer ohnehin noch besser aufgestellt sein.“

Kritik von Gläubigerschützern und der Arbeiterkammer, die die Mindesteinlage für viel zu gering halten, weist der WKÖ-Chef zurück. „Eine GmbH ist doch kein Ansparverein, sondern eine moderne Rechtsform“. Auch den von der Finanz prognostizierten jährlichen Steuerausfall von 50 Millionen Euro hält er für unrealistisch, da nicht alle alten GmbH ihr Stammkapital herabsetzen würden.

KSV-Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner bezeichnet das geringe Mindestkapital als „problematisch“, weil das Unternehmen „beim ersten Windhauch umfällt“. Durch die Reform werde es nicht mehr Neugründungen, dafür aber mehr Insolvenzfälle geben. Mit der Billig-GmbH in Deutschland (Unternehmergesellschaft) sei auch niemand zufrieden.

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