Glyphosat: EU-Kommission steckt zurück

Anti-Glyphosat-Proteste in Deutschland
Der Vorschlag aus Brüssel für die Zulassungsverlängerung des Unkrautvernichters wurde auf fünf Jahre reduziert. Am 9. November soll es eine neue Abstimmungsrunde geben.

Im Streit um die Zukunft des Unkrautvernichters Glyphosat soll es am 9. November eine neue Abstimmungsrunde geben. Wie die EU-Kommission am Donnerstagabend mitteilte, schlägt sie den Mitgliedstaaten nun eine weitere Zulassung des Mittels um fünf Jahre vor. Der ursprüngliche Vorschlag für eine Zulassungsverlängerung um zehn Jahre hatte zuvor nicht die erforderliche Mehrheit gefunden.

Im Zentrum der Debatte steht die Frage, ob Glyphosat krebserregend ist oder nicht. Die zuständige Lebensmittelbehörde EFSA und die europäische Chemikalienagentur ECHA kamen zu dem Schluss, dass verfügbare wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausreichten, um Glyphosat als krebserregend einzustufen. Von Umweltschützern wird die Aussagekräftigkeit der zugrunde liegenden Studien allerdings angezweifelt.

Unter den EU-Staaten gab es bis zuletzt weder für noch gegen eine Zulassungsverlängerung eine ausreichend große Mehrheit. Gegen den bisherigen Vorschlag sind dem Vernehmen nach Frankreich und Österreich. Auch Italien und Deutschland gelten als kritisch. Das könnte dazu führen, dass am Ende die EU-Kommission eine Entscheidung treffen muss. Die aktuelle Zulassung für Glyphosat läuft Mitte Dezember aus.

Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die EU-Agenturen halten den Wirkstoff allerdings für unbedenklich. Die Zulassung von Glyphosat in der EU läuft am 15. Dezember aus.

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