Gigaliner ausgebremst
Die Monstertrucks sind gestoppt: Der EU-Verkehrsrat hat die grenzüberschreitende Zulassung der Riesenlaster abgelehnt. Die Kommission hat am Donnerstag beim Rat in Luxemburg ihren Vorschlag zurückgezogen, weil sich bei der Debatte die Ablehnung abzeichnete. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) sprach von einem "großen Erfolg Österreichs", weil es gelungen sei, zahlreiche Staaten zu überzeugen.
Bures erklärte, die Sache sei damit vom Tisch. Österreich sei immer gegen die Gigaliner eingetreten, weil dies verkehrspolitischer Unsinn sei und damit die Verkehrs- und Klimapolitik Europas konterkariert würde.
Das EU-Parlament hatte bereits Mitte April die grenzüberschreitende Zulassung der Monstertrucks deutlich abgelehnt. 606 Abgeordnete waren damals dagegen, nur 12 dafür.
Stichwort Gigaliner
Gigaliner sind Lastwagen, die erheblich länger und schwerer sind als im Straßenverkehr allgemein zulässig. Bisher dürfen Lastzüge bis zu 18,75 Meter lang sein und ein Gesamtzuggewicht von höchstens 40 Tonnen haben. Die auch Euro-Combi genannten XXL-Gespanne messen 25,25 Meter und wiegen bis zu 60 Tonnen.
In Österreich sind die Riesen-Lkw immer abgelehnt worden - sowohl die Politik als auch die Asfinag waren dagegen. Auch innerhalb der Frächter gab man sich kritisch.
Den Spediteuren geht es bei den Riesenlastern vor allem um mehr Transportkapazität. Während in einen bisherigen Sattelzug 34 Paletten passen, soll ein Riesenlaster 53 tragen können. Wo heute drei Lastwagen pro Tag unterwegs sind, sollen es künftig zwei Gigaliner sein. Kritiker befürchten wegen der Mega-Trucks unter anderem ein erhöhtes Unfallrisiko und hohe Zusatzkosten durch den nötigen Ausbau vieler Straßenabschnitte und die stärkere Belastung der Fahrbahnen.
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