Gerüchte um Abgang von Hypo-Chef Kranebitter

APA11848678 - 12032013 - WIEN - ÖSTERREICH: Hypo-Vorstand Gottwald Kranebitter am Dienstag, 12. März 2013, anl. einer Bilanz-Pressekonferenz der Hypo Alpe Adria Bank zum "Geschäftsjahr 2012" in Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Nach Aufsichtsratschef Ditz steht nun auch der Bank-Chef vor dem Ausstieg.

Nach dem Rücktritt von Ex-Wirtschaftsminister Johannes Ditz als Aufsichtsratschef der notverstaatlichten Hypo Alpe-Adria-Bank brodelt die Gerüchteküche. Auch Bank-Chef Gottwald Kranebitter, der erst im März für weitere drei Jahre bestellt wurde, soll bereits über eine kurzfristige Exit-Strategie nachdenken.

Dem Vernehmen nach soll er im Gespräch mit Bekannten fallen gelassen haben, dass er „noch vor dem Sommer“ die Brücke der maroden Kärntner Hausbank verlassen will. Ebenso wie Ditz soll auch Kranebitter mit dem Hypo-Kurs des Finanzministeriums, der Eigentümerin der Bank, und der Finanzprokuratur, der Anwaltskanzlei der Republik, gegenüber der EU-Kommission keine Freude haben.

„Der Rückzug des Vorstands ist aktuell kein Thema“, heißt es offiziell aus der Kärntner Staatsbank. Aber ein klares Dementi klingt anders. Der Vierer-Vorstand der Hypo habe in den nächsten Wochen ausschließlich das Ziel, „ein für die Bank und die Steuerzahler optimales Restrukturierungskonzept zu finalisieren“. „Das ist das wichtigste Thema, das mich beschäftigt“, sagt Kranebitter zum KURIER. Entscheidend für Kranebitters Verbleib in der Bank dürfte die EU-Vorgabe sein: Bleibt Brüssel hart und verlangt einen Verkauf der Balkan-Tochterbanken 2014 dürfte der Bank-Chef dies nicht mittragen wollen. Kommt 2015 als Frist, dürfte er bleiben.

Indes weist Finanzministerin Maria Fekter die Vorwürfe von Ex-Hypo-Aufseher Ditz zurück, der das Regierungskonzept zur Zukunft der Hypo Alpe-Adria-Bank scharf kritisierte. Hypo-Insider werfen dem Aufsichtsrat vor, dass er der Politik gefallen wollte, aber nicht viel weiter gebracht habe. „Die Rahmenbedingungen für die Hypo sind das, was die EU-Kommission erlaubt“, sagt ein Banken-Insider. „Wenn die Kommission sagt, man hat die Bank zu verkaufen, kann man sich darüber aufregen, aber das ist es dann schon.“

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