Gerangel um steirisches Kernöl

Gerangel um steirisches Kernöl
Grotesk: Murtaler Bauern dürfen Qualitätssiegel nicht nützen. Der Grund: Das "g.g.A." darf nur bezirksweise definiert werden.

Der Klimawandel bringt es mit sich. Auch im Murtal gedeihen mit zunehmender Hitze die Ölkürbisse. 16 Bauern starteten einen Versuch, am Qualitätsmerkmal "Steirisches Kernöl" mitzunaschen. Doch der Obmann der Ölbauern, Franz Labugger, erteilte ihnen eine Absage: Das sei nicht erlaubt.

Denn von der EU vorgegeben und patentrechtlich geschützt seien nur bestimmte Regionen, die fix festgelegt wurden. Bezirke im Westen, Osten und Süden des Bundeslandes, aber sogar einige Gebiete im Burgenland und in Niederösterreich dürfen ihre Produkte "Steirisches Kürbiskernöl g.g.A." nennen nicht aber das obersteirische Murtal (g.g.A. steht für geschützte geografische Angabe, Anm.)

Peter Rothwangl, Schweine-, Pferde- und Ölbauer aus Weißkirchen, spricht von einer Groteske, "dass g.g.A. nur bezirksweise definiert werden darf". Aber er und seine Kollegen müssen damit nun leben. Auf den Etiketten steht daher nun "Murtaler Kernöl". Die Konsumenten haben einen Vorteil: Das "Murtaler" kostet im Schnitt 16 Euro pro Liter, das "g.g.A." mindestens 18 Euro.

In der Landwirtschaftskammer reagiert man nervös: Schließlich wurde gerade der Konflikt mit Slowenien bereinigt, deren Öl darf nicht "steirisch" heißen. Rund drei Millionen Liter geschütztes Kernöl werden jährlich produziert.

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