EU nimmt Fusion von Jacobs und Senseo unter die Lupe

Geplantes Zusammengehen von Mondelez und Douwe wird eingehender Überprüfung unterzogen. Auch Bedenken wegen österreichischem Markt.

Die EU-Kommission unterzieht die geplante Fusion der beiden Kaffeegiganten Douwe Egberts Master Blenders 1753 und Mondelez einer Extra-Röstung: Am Dienstag gab die Kommission bekannt, das angemeldete Joint Venture einer vertieften Untersuchung zu unterziehen, da der Wettbewerb in mehreren Ländern eingeschränkt werden könnte - darunter auch in Österreich.

So besitzen die beiden Unternehmen bekannte Marken wie Senseo einerseits und Jacobs und Tassimo andererseits. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen soll Jacobs Douwe Egberts (JDE) heißen und seinen Sitz in den Niederlanden haben. Der Jahresumsatz würde bei mehr als 5 Mrd. Euro liegen - nach Firmenangaben knapp ein Zwölftel am weltweiten Gesamtmarkt.

Wettbewerb "erheblich verringert"

Nach bisheriger Prüfung der Kommission sei durch das Zusammengehen allerdings der Wettbewerb bei Pads in Österreich und Frankreich sowie bei gemahlenem Röstkaffee in Frankreich, Dänemark und Lettland "erheblich verringert". So gehe durch den geplanten Zusammenschluss die Zahl der wichtigsten Anbieter von Einzelportionssystemen zurück, wenn das Senseo- und das Tassimo-System künftig aus einer Hand kämen.

Um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken auszuräumen, boten die Unternehmen Zusagen an. Nach einer Befragung der Marktteilnehmer sei man jedoch zum Schluss gekommen, dass diese nicht ausreichten, hieß es von der EU-Kommission. Sie muss nun innerhalb von 90 Arbeitstagen, also bis zum 6. Mai 2015, einen Beschluss erlassen.

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