Gemischte Recycling-Bilanz

Gemischte Recycling-Bilanz
Die fleißigsten Haushalts-Verpackungssammler kommen wie im Vorjahr aus Vorarlberg.

Die ARA (Altstoff Recycling Austria AG), Sammlerin und Verwerterin von Verpackungen in Österreich zog eine unter dem Strich zufriedenstellende Jahresbilanz. Im Vorjahr wurden demnach 829.600 Tonnen Packstoffe gesammelt - mit 1.540.123 Sammelbehältern und damit um 3,1 Prozent mehr Behältern als im Jahr davor.

2011 waren es mit 834.300 Tonnen etwas mehr Packstoffe gesammelt worden. 2012 wurden 94 Prozent der Sammelmenge stofflich oder thermisch verwertet. An Lizenzeinnahmen lukrierte die ARA im Vorjahr 144,1 Mio. Euro, an Altstofferlösen 37,9 Mio. Euro. Für das Abfallwirtschaftsgesetz fordert man eine Novelle und insgesamt fairen Wettbewerb.

Spitzensammler im Westen

"Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei Kunststoff- und Leichtverpackungen. Die Sammelmenge ist 2012 um 3 Prozent 186.600 Tonnen gewachsen", hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Gemischte Recycling-Bilanz
Unverändert blieb die Glassammelmenge mit 219.000 Tonnen, Papier wurde mit 332.700 Tonnen um rund 3.000 Tonnen weniger eingesammelt. Dazu kamen noch 19.100 Tonnen Holz (2011: 19.700 t) und 31.400 Tonnen Metall (32.200 t).

Die reine Haushaltssammlung der ARA blieb mit 513.000 Tonnen stabil (2011: 514.700 t). Nach Bundesländern haben die Vorarlberger ihre Sammler-Spitzenposition gehalten.

Die Pro-Kopf-Sammelmenge im westlichsten Bundesland betrug 149,9 Kilo Verpackungen und Altpapier. Der bundesweite Durchschnitt lag mit 117,6 Kilo pro Kopf etwas geringer als im Jahr 2011 mit 117,9 Kilo je Einwohner.

Verwertet wurden mit 94 Prozent der gesamten Sammelmenge konkret 778.200 Tonnen Verpackungen, die bei mehr als 70 ARA-Partnern verwertet wurden. 667.600 Tonnen wurden stofflich verwertet, 110.600 Tonnen verbrannt bzw. "thermisch verwertet".

"Durch die gewissenhafte Sammlung und Trennung von Verpackungsmaterialien sparen die Menschen bares Geld. Denn wer schlecht trennt, hat mehr Restmüll und damit höhere Restmüllkosten", rührt ARA-Vorstand Christoph Scharff die Müllsammel-Werbetrommel.

Tarifsenkung

Die Lizenztarife hat die ARA im Vorjahr gegenüber 2011 um 10 Prozent gesenkt. Mit durchschnittlich 126 Euro je Tonne liege das Tarifniveau knapp 60 Prozent unter 1995. „Damit beweisen wir ein weiteres Mal die langjährige Konsequenz in unserer Non-Profit-Politik, bei der wir Überschüsse rasch an unsere Kunden weitergeben“, erläuterte Vorstand Werner Knausz das Funktionieren der ARA.

Zum erweiterten Tarifangebot, das im Vorjahr von ARA-Konkurrent Reclay vorübergehend über eine Einstweilige Verfügung verhindert worden war, sagte Knausz, man trage mit dem erweiterten Angebot "den unterschiedlichen Kostenstrukturen in Haushalts- und Gewerbesammlung stärker als bisher Rechnung". Schließlich könnten durch das Angebot auch kleinere Verpackungen über "die korrespondierenden Gewerbetarife" entpflichtet werden, wenn sie nachweislich in Gewerbesystemen erfasst würden.

Mehr Wettbewerb

Für heuer hofft die ARA auch dahin gehend auf die schon lange diskutierte Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes samt einer neuen Verpackungsverordnung. "Alle seriösen Marktteilnehmer benötigen dringend eine eindeutige und gesetzlich bindende Zuordnung von Verpackungen zum Haushalts- und Gewerbebereich. In dieser Grauzone haben Makler eine Geschäftspraxis des 'Umdefinierens' von Verpackungen etabliert, die die Finanzierung der haushaltsnahen Sammlung gefährdet", alarmierte Knausz.

Der zunehmende Wettbewerb werde von der ARA deutlich wahrgenommen."Wir sind gut gerüstet. Die Mitbenutzung unserer Sammelsysteme ist seit Jahren möglich", so Knausz. "Wir fordern allerdings fairen Wettbewerb: Wer mitbenutzt, muss auch proportional Kosten und Risiken übernehmen. Uns ist im Interesse unserer Kunden wichtig, das hohe Qualitätsniveau von Verpackungssammlung und Recycling nicht zu gefährden."

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