Geldpolitik für den Euro bleibt ultralocker

Geldpolitik für den Euro bleibt ultralocker
In der Eurozone wird der Leitzins noch lange bei 0,0 Prozent bleiben. Das drückt auf den Euro-Kurs.

Das wird US-Präsident Donald Trump gar nicht gefallen: Der Dollar wird stärker, der Euro fällt zurück. Für Amerikaner werden damit Waren aus der Eurozone billiger.

Dass sich das Währungspaar verändert, hat allerdings nichts mit den Handelsströmen, sondern mit der Geldpolitik zu tun. Die Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten aus den USA fallen zunehmend prächtig aus und legen den Schluss nahe, dass die US-Notenbank Fed demnächst die Leitzinsen weiter anhebt. In der Eurozone ist von Zinsen dagegen gar keine Rede.

Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), sprach sich am Donnerstag für die Beibehaltung des ultraexpansiven Kurses der EZB aus. Die Währungshüter hätten noch nicht genügend Hinweise gesammelt, um ihre Bewertung der Inflationsaussichten wesentlich zu ändern, so Draghi bei einer Konferenz in Frankfurt. Die EZB hält den Leitzins für die Eurozone schon seit vielen Monaten auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Eine Neubewertung der gegenwärtigen geldpolitischen Haltung sei derzeit nicht gerechtfertigt, sagte Draghi.

Zusätzlich zum Flatline-Zinssatz pumpt die EZB über den Kauf von Anleihen Woche für Woche Milliarden in das Finanzsystem des Euroraums. Insgesamt sind diese Käufe auf 2,28 Billionen Euro ausgelegt. Banken sollen dadurch angeregt werden, mehr Kredite zu vergeben. Das unterstützt die Konjunktur und soll auch die Inflation etwas in die Höhe bringen. Die Teuerung ist für den Geschmack der Währungshüter noch zu gering.

Die Aussagen Draghis drückten den Euro am Donnerstag auf bis zu 1,0629 Dollar.

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