GB: Schulden übertreffen Billionen-Grenze

GB: Schulden übertreffen Billionen-Grenze
127 Mrd. Pfund nahm Großbritannien im Budgetjahr 2010/11 an neuen Schulden auf. Damit wuchs der Schuldenberg auf über eine Billion Pfund.

Großbritanniens Staatsschulden haben erstmals die Billionen-Grenze überschritten. Die Verbindlichkeiten beliefen sich am Jahresende auf 1,004 Billionen Pfund (1.201 Mrd. Euro), teilte die Nationale Statistikbehörde am Dienstag in London mit. "Dies belegt das untragbare Ausgabenniveau, das dieses Land in den vergangenen Jahren erreicht hat", sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums. "Es zeigt auch, dass wir das Defizit der Zukunft unseres Landes wegen entschlossen angehen müssen."

Im Haushaltsjahr 2010/11 türmte das gegen eine Wirtschaftsflaute kämpfende Land neue Schulden in Höhe von 127 Milliarden Pfund auf - obwohl die Staatsausgaben um 0,9 Prozent fielen und die Einnahmen um 7,3 Prozent zulegten. Im laufenden Jahr soll das Defizit auf 127 Milliarden Pfund oder 8,4 Prozent der Wirtschaftsleistung schrumpfen. Der Maastrichter EU-Vertrag erlaubt eigentlich nur eine Obergrenze von drei Prozent. Großbritannien hat viele Banken teilweise oder ganz verstaatlicht, was enorme Summen verschlingt.

Schätzungen zufolge ist die britische Wirtschaft am Jahresende leicht geschrumpft. Die Ratingagentur Moody`s hatte davor gewarnt, dass Großbritanniens Bestnote "AAA" wegen der Auswirkungen der Schuldenkrise in den Euro-Ländern verlieren könnte.

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