Schlechtwetter bescheren Thermen Besucherrekord

Die Auslastung der österreichischen Thermen stieg auf 76 Prozent (im Bild: Hundertwasser-Therme in Blumau).
Österreichs Thermal- und Solebäder profitierten 2014 vom verregneten Sommer.

9,3 Millionen Gäste.Auch wenn die Menschen weniger Geld für den Alltag zur Verfügung haben, bei der Erholung dürfte weniger gespart werden. Denn Österreichs 38 Thermen- und Solebäder verzeichneten im Vorjahr einen Besucherrekord. Die Zahl der Eintritte stieg im Vorjahresvergleich um 3,3 Prozent auf 9,3 Millionen Besucher. Das zeigt das Branchenradar des Unternehmensberaters Kreutzer Fischer & Partner.

Demnach gab es die meisten Besucher in der Therme Wien Oberlaa (810.000), gefolgt von Bad Schallerbach, Loipersdorf, Lutzmannsburg und Alpentherme Gastein. Nach Bundesländern gereiht lag die Steiermark mit 2,18 Mio. Eintritten voran, gefolgt von Oberösterreich und Salzburg (je 1,4 Mio.). Niederösterreich kommt auf 1,26 Millionen, das Burgenland auf 1,1 Millionen (plus 5 Prozent). "Das Plus ist vor allem auf die St. Martins-Therme zurückzuführen", sagt Andreas Kreutzer zum KURIER.

Nicht nur das schlechte Wetter, sondern auch neue und renovierte Anlagen hätten zu dem Rekord beigetragen. Jüngstes Beispiel sei die Therme Laa, die seit Jahren rückläufige Besucherzahlen aufweise, nun aber werde investiert. "Die Anbieter müssen sich immer wieder den Bedürfnissen neu anpassen", sagt Kreutzer. "Warmes Wasser alleine ist zu wenig." Sonst droht das Ende, wie die Therme in Bad Bleiberg zeigt. Hier half auch eine Spendenaktion nichts mehr.

Generalisten hätten es zunehmend schwer; Kreutzer empfiehlt eine Spezialisierung (z. B. Familientherme). Gefragt seien auch zur Therme gehörende Hotels und Zusatzangebote wie Seminare, die Auslastung und Rendite erhöhen. Der Kapitalbedarf sei hoch, jedoch würden oft Gemeinden oder Länder beteiligt sein. Somit sei die Finanzierung gesichert. Dies sei auch im Sinne der lokalen Bevölkerung (Jobs, Freizeitangebot).

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