Schloss Reifnitz nicht zu billig an Magna AG verkauft

Das idyllische Schloss Reifnitz oberhalb des Wörthersees war 2005 an die Magna AG verkauft worden
Die Korruptionsstaatsanwaltschaft stellt das Verfahren um den Verkauf von Schloss Reifnitz ein.

Frank Stronach, Siegfried Wolf, Adolf Stark, Martin Strutz und sieben weitere ursprünglich als Beschuldigte geführte Lokalpolitiker können aufatmen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat das Verfahren gegen sie eingestellt und festgestellt: Der Verkauf von Schloss Reifnitz hat keinen kriminellen Hintergrund.

Die Magna AG hatte, wie berichtet, 2005 das in der Gemeinde Maria Wörth direkt oberhalb des Sees gelegene malerische Schloss für 6,4 Millionen Euro (inklusive 63.132 Quadratmeter Seegrund) erworben. Sie wollte ein Luxushotel errichten und 83 Millionen Euro investieren. Dazu ist es allerdings nie gekommen. Die für diesen Fall vorgesehene Rückkaufoption ließ sich die Gemeinde für eine Million Euro abkaufen. Acht Jahre später erstattete ein Immobilienmakler Anzeige. Er verwies darauf, dass der Kaufpreis von 6,4 Mio. Euro viel zu niedrig sei. Ähnliche, den Bundesforsten gehörende Gründe seien nicht unter 350 Euro je Quadratmeter zu haben.

Angemessen

"Der Verdacht der Untreue konnte durch ein Gutachten nicht erhärtet werden", begründete WKStA-Sprecher Norbert Hauser die Niederschlagung des Verfahrens. Der gerichtlich beeidete Sachverständige habe den Preis als "angemessen" eingestuft, auch die Ablöse des Wiederkaufrechts für in Ordnung befunden. "Ich habe immer gesagt, wir haben nichts Unrechtes getan", sagt Adolf Stark, Bürgermeister von Maria Wörth. Neben Stronach und Wolf sind auch die Vorwürfe gegen ihn und die Gemeinderäte obsolet.

Die rechtliche Seite des Verkaufs hatte damals der Klagenfurter Anwalt Gert Seeber abgewickelt. Dass er vom Honorar 240.000 Euro über die Werbeagentur Connect als "Auftragsakquisitionsprämie in Sachen Magna-Tourismusprojekt Reifnitz" an die Freiheitlichen abliefern musste, war für die Justiz ebenfalls rechtens. Das Verfahren wurde im Frühjahr eingestellt.

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