Freispruch für Ratingagentur S&P

S&P-Gebäude in New York.
S&P-Manager standen wegen Marktmanipulation in Italien vor Gericht.

In der Staatsschuldenkrise in den Jahren 2011/12 hatten Ratingagenturen Studien zum hoch verschuldeten Italien und dem Bankensystem des Landes veröffentlicht. Dies war schuld daran, dass es an der Mailänder Börse zu starken Kursverlusten gekommen war. So lautet der Vorwurf italienischer Behörden in Richtung der Ratingagenturen. Fünf Manager der Ratingagentur Standard&Poor's wurden wegen Marktmanipulation angeklagt. Die Staatsanwaltschaft hatte für sie jeweils zwei bis drei Jahre Haft beantragt. Zusätzlich sollte S&P 4,6 Millionen Euro Strafe zahlen.

Ein Gericht im süditalienischen Trani sprach die fünf angeklagten Manager am Donnerstag frei. Ein ebenfalls angeklagter Analyst der Ratingagentur Fitch wurde ebenfalls freigesprochen.

S&P hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Anhörungen hätten immer wieder ergeben, dass die Analysen des Hauses im Einklang mit denen der italienischen Notenbank und internationalen Organisationen gestanden seien. So sah das auch das Gericht, das die Manager jetzt freisprach. Ein ähnlicher Fall gegen S&P-Konkurrenten Moody's war 2012 eingestellt worden.

"Es war ein harter Kampf in einem einzigartigen Prozess. Wir respektieren das Urteil und prüfen, ob wir dagegen Einspruch erheben werden", sagte Michele Ruggiero, der ermittelnde Staatsanwalt.

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