Französischer Energieriese muss 100 Mio. Strafe zahlen

Engie-CEO Isabelle Kocher.
Kartellwächter werfen Konzern Missbrauch der Ex-Monopolstellung vor.

Wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung muss der französische Energiekonzern Engie eine Strafe von 100 Mio. Euro zahlen. Das Pariser Kartellamt erklärte am Mittwoch, das Unternehmen habe sein früheres Monopol auf dem Gasmarkt ausgenutzt, um seine Kunden nach der Liberalisierung im Jahr 2007 weiter an sich zu binden.

Nach Einschätzung der Wettbewerbshüter suggerierte der Konzern seinen Kunden, sie hätten bei einem Fortbestand der Gas- und Stromverträge eine höhere Versorgungssicherheit als bei anderen Anbietern. Zudem stellte der Ex-Monopolist seinen Konkurrenten nicht einen Teil der Daten seiner Bestandskunden zur Verfügung, wie bereits 2014 vom Kartellamt angeordnet.

Engie war 2015 aus dem Unternehmen GDF Suez hervorgegangen. Letzteres wiederum entstand 2008 nach einer Fusion des mehrheitlich staatlichen Erdgasanbieters Gaz de France und des Mischkonzerns Suez.

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