Frankreichs Banken droht Herabstufung

Frankreichs Banken droht Herabstufung
Die führenden Banken Frankreichs machen sich Kreisen zufolge auf eine Herabstufung der Bonität durch Moody's gefasst.

Das starke Griechenland-Engagement der französischen Banken könnte diesen nun teuer zu stehen kommen. Am Sonntag machte die Meldung die Runde, wonach sich die führenden Institute des Landes, BNP Paribas, Société Générale und Credit Agricole bereits auf eine "unmittelbar bevorstehende" Herabstufung durch die Ratingagentur Moody's einstellen. "Die Entscheidung kommt sehr bald. Das Rating wird voraussichtlich gesenkt, das ist aber noch nicht sicher", hieß es aus Kreisen in Paris. Die drei Banken und Moody's wollten den Reuters-Bericht vorerst nicht kommentieren.

Moody's hatte den Instituten bereits Mitte Juni mit schlechteren Bonitätsnoten gedroht. Credit Agricole und BNP Paribas drohen Rating-Downgrades um je eine Notenstufe, im Fall der Société Générale könnte sogar eine Herabstufung um zwei Notenpunkte folgen.
Die drei französischen Großbanken sind in Griechenland entweder direkt oder über lokale Tochtergesellschaften stark engagiert. Sie halten griechische Staatsanleihen in beträchtlichem Umfang und vergaben auch Kredite an Unternehmen. Der Gewinn bei SocGen brach im zweiten Quartal um ein Drittel ein, zahlreiche Anleger stießen daraufhin ihre Aktien ab, der Kurs sackte ab.

Durch die Eurokrise droht auch der Internationale Währungsfonds (IWF) selbst in Finanznöte zu geraten. Der Fonds könnte nach jüngsten Schätzungen derzeit lediglich 390 Milliarden Dollar an Darlehen vergeben, ohne seine Bilanz in Gefahr zu bringen, heißt es in einem internen Dokument, das am Wochenende publik wurde. Im schlimmsten Fall könnte der Kapitalbedarf der hoch verschuldeten Euro-Länder aber bei rund 840 Milliarden Dollar liegen.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Hintergrund

Kommentare